RöKo 2025 – Myokardiale Perfusion mittels Stress-CT   

RöKo 2025 Wiesbaden in weißer Schrift mit blauem Hintergrund

Die myokardiale Stress-CT ist das geeignete Tool zum Graduieren von Stenosen und zum Quantifizieren der myokardialen Perfusion.

Präsentationstag:

28.05.2025

Autor:

mh/ktg

Sprecher:

Keno Bressem, TUM Universitätsklinikum Deutsches Herzzentrum

Quelle:

RöKo 2025

Myokardiales Stress-CT – Für wen?

Die Stress-CT kommt vor allem für Patient:innen mit einer dieser beiden Indikationen in Betracht: 

  • Mittelgradige mittlere oder distale Stenosen mit wahrscheinlicher Minderperfusion
  • Multiple Lumen-Einengungen mit möglicher Minderperfusion

Myokardiales Stress-CT – Prinzipien

Stress-Induktion durch Gabe von Regadenoson oder Adenosin

In der Simulation einer Belastungssituation erweitern sich die stenotischen Gefäße weniger als die nicht-stenosierten. So zeigt sich ein verstärkter Kontrast zwischen ischämischen und normal perfundierten Myokardanteilen. „Kaffeegenuss vor der Untersuchung ist zu vermeiden“, so Keno Bressem, Universitätsklinikum der TU München, Deutsches Herzzentrum.

Kontrastmittelgabe

Die i.v. Gabe von 50-70 ml iodhaltigen Kontrastmittels erfolgt bei einer Flussrate von 4-6 ml/s. Für eine optimale Darstellung ist eine schnelle Bolusinjektion erforderlich.

Akquisition: Statisch oder dynamisch

Die synchronisierte EKG-getriggerte CT-Bildgebung kann als statische CT-Perfusion (CTP) oder als dynamische CTP erfolgen. 

  • Die statische CTP ist eine Momentaufnahme während des maximalen Kontrastmittelanstiegs im Myokard. Sie ist auch mit älteren Scannern möglich. Die CTA-Bildgebung lässt sich als Ruheperfusion nutzen. Der Einsatz von Dual Energy ermöglicht es, Iodkarten anzufertigen.
  • Die dynamische CTP besteht aus seriellen Aufnahmen und erlaubt auch quantitative Analysen anhand von Time-Attenuation-Kurven und absoluten Perfusionswerten. Die dynamische CTP erfordert modernere Scanner und geht wegen der längeren Scandauer mit einer höheren Strahlenexposition einher.

Scan-Protokoll

  • Scan mit synchronisierter EKG-getriggerter CT-Bildgebung.
  • Nach der Koronar-CTA in Ruhe braucht es 15 Minuten zum Auswaschen des Kontrastmittels, bevor Regadenoson bzw. Adenosin i.v. injiziert wird.

Parameter der dynamischen Stress-CT

Die drei wesentlichen Parameter der dynamischen Stress-CT sind myokardialer Blutfluss, myokardiales Blutvolumen und mittlere Transitzeit. Damit lässt sich nicht nur die Größe des Areals quantifizieren, sondern auch die Stärke der Ischämie einschätzen.

Studien zur Genauigkeit der Myokardialen Stress-CT

Die höchste diagnostische Genauigkeit bringt die Kombination von CTP und CT-Angiographie – sie ist auch höher als die Kombination der CTA mit der fraktionellen Flussreserve (FFR).

Die dynamische Stress-CT hat auf Patient:innen-Ebene eine Sensitivität von 88% und eine Spezifität von 71% gezeigt. Sie führt zu signifikant weniger falsch-negativen Befunden als die SPECT (88 vs 74%).

Herausforderung: Mikrozirkulationsstörungen

Die dynamische Stress-CT allein kann nicht sicher unterscheiden zwischen Makro- und Mikrozirkulationsstörungen. Einen Ausweg bietet die zusätzliche Fraktalanalyse. Sie macht die charakteristischen Veränderungen der fraktalen Dimension sichtbar für normales Myokard, Mikro- und makrovaskuläre KHK.


    • 1
      Pontone G et al. Incremental Diagnostic Value of Stress Computed Tomography Myocardial Perfusion With Whole-Heart Coverage CT Scanner in Intermediate- to High-Risk Symptomatic Patients Suspected of Coronary Artery Disease. JACC 2019;12(2):338-349
    • 2
      Celeng C et al. Anatomical and Functional Computed Tomography for Diagnosing Hemodynamically Significant Coronary Artery Disease: A Meta-Analysis. JACC Cardiovasc Imaging. 2019 Jul;12(7 Pt 2):1316-1325
    • 3
      Danad I et al. Static and dynamic assessment of myocardial perfusion by computed tomography. Eur Heart J Cardiovasc Imaging. 2016 Aug;17(8):836-44.
    • 4
      Michallek F et al. Fractal Analysis of Dynamic Stress CT-Perfusion Imaging for Detection of Hemodynamically Relevant Coronary Artery Disease. JACC Cardiovasc Imaging. 2022 Sep;15(9):1591-1601