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Diabetes

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Diabetes im Zusammenhang mit Chronischen Nierenerkrankungen

Diabetes mellitus, im Volksmund als Diabetes oder Zuckerkrankheit bekannt, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung. Bei Diabetes steigt der Blutzuckerspiegel im Körper an, entweder weil der Körper nicht genügend Insulin produziert oder weil die Zellen nicht angemessen auf das produzierte Insulin reagieren. Insulin ist ein Hormon, das den Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert, wo er als Energiequelle genutzt wird. Wenn dieser Prozess gestört ist, bleibt der Zucker im Blutkreislauf und führt zu erhöhten Blutzuckerspiegeln. Langfristig und vor allem unbehandelt kann dies zu verschiedenen gesundheitlichen Komplikationen führen, darunter auch zur chronischen Nierenerkrankung. So kann der hohe Blutzuckerspiegel im Laufe der Zeit die Blutgefäße in den Nieren schädigen, was zu einer verminderten Nierenfunktion führt. Umgekehrt können chronische Nierenerkrankungen auch den Blutzuckerspiegel beeinflussen und die Kontrolle von Diabetes erschweren.

 

Risikofaktoren und Verbreitung

Die Anzahl der Menschen, die an Typ-2-Diabetes erkranken, steigt stetig an. Weltweit sind es etwa 480 Millionen Patienten, wovon über 8 Millionen in Deutschland leben. Etwa 40% der Patienten mit Typ-2-Diabetes entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung eine chronische Nierenerkrankung. Bluthochdruck und Diabetes, vor allem in Kombination mit Übergewicht, Rauchen und einer ungesunden Ernährungsweise, stellen Risikofaktoren für eine Nierenschädigung dar.

 

Screening und Kontrolle

Das Screening und die Kontrolle von Diabetes sind entscheidend, um die Gesundheit zu erhalten und das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Regelmäßige Blutzuckertests helfen dabei, den aktuellen Zustand des Blutzuckerspiegels zu überwachen und Anpassungen in der Behandlung vorzunehmen. Darüber hinaus ist es wichtig, andere Parameter wie den HbA1c-Spiegel zu überwachen, um die langfristige Blutzuckerkontrolle zu bewerten. Zusätzlich sollten regelmäßige Augenuntersuchungen, Fußuntersuchungen und Nierenfunktionstests durchgeführt werden, um potenzielle Diabetes-bedingte Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

 

So sollten zwecks Test auf eine Nierenerkrankung regelmäßig ein Urintest (zur Bestimmung des Albumins) und ein Bluttest (zur Bestimmung des Kreatinins) durchgeführt und die Nierenfunktionsfähigkeit durch die GFR (glomeruläre Filtrationsrate) ermittelt werden.

 

Behandlungsoptionen

Behandlungsoptionen für durch Diabetes bedingte Nierenerkrankungen umfassen eine Kombination aus medikamentöser Therapie zur Blutzuckerkontrolle, Blutdruckmanagement und zur Verhinderung entzündlicher und fibrotischer Gewebeveränderungen - zusätzlich zu Ernährungs- und Lebensstiländerungen. Eine enge Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal ist entscheidend, um die Nierenfunktion zu überwachen, die Medikation anzupassen und potenzielle Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus ist eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und die Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum wichtig, um das Fortschreiten von Nierenerkrankungen zu verlangsamen.

Glossar

Albumin:

Albumin ist ein wichtiges Protein im Blut, das von der Leber produziert wird. Es hat mehrere wichtige Funktionen im Körper, darunter die Regulierung des Blutvolumens und des Blutdrucks. Darüber hinaus spielt Albumin eine Rolle bei der Aufrechterhaltung des richtigen pH-Werts im Blut und beim Transport von verschiedenen Substanzen wie Hormonen, Medikamenten und anderen Molekülen im Körper. Es dient auch als Träger für verschiedene Nährstoffe, die im Blut zirkulieren. 

 

Kreatinin:

Kreatinin ist ein Abbauprodukt, das durch den Abbau von Kreatin entsteht, einer Substanz, die in den Muskeln vorkommt. Der Körper produziert ständig Kreatinin, das dann über die Nieren aus dem Blut gefiltert und über den Urin ausgeschieden wird. Die Kreatininausscheidung im Urin und die Konzentration im Blut sind wichtige Indikatoren für die Nierenfunktion. Wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, kann sich die Kreatininkonzentration im Blut erhöhen, was auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hinweisen kann. 

 

Glomeruläre Filtrationsrate:

Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist ein Maß für die Filterleistung der Nieren. Sie gibt an, wie viel Blut pro Minute von den Nieren gefiltert wird, um Abfallprodukte und überschüssige Substanzen aus dem Körper zu entfernen. Die GFR ist ein wichtiger Indikator für die Nierenfunktion und wird verwendet, um festzustellen, wie gut die Nieren arbeiten. Eine niedrige GFR kann auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hinweisen, während eine normale oder hohe GFR auf eine gesunde Nierenfunktion hindeutet. Die GFR wird oft anhand von Bluttests und gelegentlich auch anhand von Urinuntersuchungen gemessen.

Ursachen, Folgen, Diagnose & Therapie
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