Risikofaktoren & Folgen einer Lungenembolie
Welche Risikofaktoren und Folgen können auftreten?
Der Berliner Pathologe Rudolf Virchow hatte schon vor 150 Jahren drei Bedingungen identifiziert, die eine Thrombosebildung fördern. Diese haben heute immer noch ihre Gültigkeit:
- gestörte Blutströmung (z. B. durch ruhig stellende Verbände oder Bettlägerigkeit)
- Gefäßwandschäden (z. B. durch Operationen)
- erhöhte Gerinnungsneigung (z. B. Vermehrung von Blutgerinnungsfaktoren, bestimmte Medikamente)
Thrombose-Patienten weisen in der Regel mehrere Risikofaktoren in Kombination auf. Verschiedene wissenschaftliche Studien in jüngerer Zeit haben dazu beigetragen, diese Faktoren genauer zu identifizieren. Anerkannte Risikofaktoren:
- Operation, Trauma oder stationäre Behandlung
- Krebserkrankungen
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Bluterkrankungen, die mit der unkontrollierten Vermehrung von Blutzellen einhergehen
- Einnahme bestimmter Medikamente: Hormone (z. B. Antibabypille, Hormonersatztherapie in den Wechseljahren), Krebsmedikamente
- eine vorausgegangene Thrombose oder Lungenembolie
- höheres Lebensalter (> 60 Jahre)
- Rauchen
- krankhaftes Übergewicht (Adipositas)
- schweres Krampfaderleiden (Varikose)
Darüber hinaus können bestimmte angeborene Gerinnungsstörungen das Thromboserisiko erhöhen.
Folgen einer Lungenembolie
Die Größe des Blutgerinnsels und der persönliche Gesundheitszustand des Patienten spielen eine wichtige Rolle für den weiteren Verlauf einer Lungenembolie. Wenn das Blutgerinnsel sich nicht ganz auflöst, kann die Erkrankung in ein chronisches Stadium übergehen. So entwickelt sich eine sogenannte chronische thromboembolische pulmonale Hypertonie. Dies ist ein Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf, der zur Herzinsuffizienz führen kann.
Da die pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) sich als Folge der Lungenembolie entwickelt, können die Symptome der Embolie diejenigen des Lungenhochdrucks überdecken. Die Beschwerden der pulmonalen Hypertonie treten im fortgeschrittenen Stadium auf und die Krankheit zeichnet sich u. a. durch Herzrhythmusstörungen, Brustschmerzen und Atemnot aus. Später kommt es zu Kreislaufproblemen, wie z. B. Ohnmachtsanfällen oder Schwindel.
Beschwerden, die mit dem Herzen oder mit dem Blutdruck auftreten, sollten mit dem Arzt besprochen werden.