Symptome, Häufigkeit & Vorkommen von Lungenembolien
Vorkommen und Bedeutung rechtzeitiger Diagnose
Die Lungenembolie ist in aller Regel die Folge einer anderen, vorausgehenden Erkrankung. In den meisten Fällen lässt sich bei den betroffenen Personen eine sogenannte Tiefe Venen-Thrombose, kurz TVT, nachweisen. Hervorgerufen wird diese Thrombose durch Blutgerinnsel in den tiefer gelegenen Venen der Oberschenkel und des Beckens. Lösen sich Teile des Gerinnsels oder das ganze Gerinnsel ab und werden über die Blutbahn in die Lunge eingeschwemmt, können sie kleinere und größere Lungenarterien zum Teil oder vollständig verschließen. Ein kleiner Verschluss kann unbemerkt und folgenlos bleiben oder ein Zufallsbefund einer CT-Untersuchung sein. In diesem Fall lösen körpereigene Mechanismen das verstopfende Gerinnsel wieder auf. In einigen Fällen ziehen Lungenembolien jedoch schwerwiegende Folgen wie Herzversagen nach sich und können sogar lebensbedrohlich werden.
Exakte Angaben zur Inzidenz der Lungenembolie in Deutschland fehlen. Das liegt daran, dass viele Embolien stumm verlaufen bzw. die Erkennung einer Lungenembolie durch die unspezifischen Symptome erschwert wird. Lungenembolien sind die dritthäufigste Todesursache im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen – nach Herzinfarkt und Schlaganfall. Schätzungen zufolge sterben allein in Deutschland jährlich etwa 40.000 Menschen an den Folgen einer Lungenembolie.
Grundsätzlich ist das Ausmaß der Folgen einer Lungenembolie abhängig von ihrem Schweregrad, der Größe des Blutgerinnsels sowie des individuellen Gesundheitszustands des Patienten. Durch eine Behandlung mit Sauerstoff, Schmerzmitteln und sogenannten Gerinnungshemmern können Langzeitfolgen in den meistens Fällen verhindert werden. Deshalb ist bei Verdacht auf eine Lungenembolie eine frühzeitige Untersuchung und Diagnose durch einen Arzt essenziell, um gegebenenfalls rasch mit einer geeigneten Behandlung beginnen zu können.
Symptome einer Lungenembolie
Von einer Thrombose oder einem Thrombus hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört. Diese Bezeichnungen aus der Medizin haben ihren Ursprung im altgriechischen Wort thrómbos (Klumpen oder Pfropf). Mit Thrombose wird der Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) beschrieben. Besonders häufig sind die tiefen Bein- und Beckenvenen betroffen. Eine Folgeerkrankung dieser Tiefen Venen-Thrombose ist die Lungenembolie.
Bei einer Lungenembolie kommt es zu einem teilweisen oder vollständigen Verschluss einer Lungenarterie durch einen Fremdkörper. Gelegentlich wird die Lungenembolie durch Substanzen wie Fett von einem gebrochenen Knochen, Tumorgewebe oder Luftblasen verursacht. Zumeist wird sie jedoch durch einen Thrombus ausgelöst. In der Regel stammt das Blutgerinnsel aus der Region der Bein- oder Beckenvenen, wo es sich losreißen kann und mit dem Blutstrom in die Lungenarterie gelangt. In diesem Fall bezeichnet man das Blutgerinnsel als „Embolus“.
In der Lunge kann das Gerinnsel ein Gefäß verschließen. Die direkte Folge ist ein Blutrückstau bis zum Herzen. Symptome sind dann häufig akute Atemnot und ein beschleunigter Puls. Die Symptome sind abhängig vom Ausmaß der Embolie. Ist nur ein sehr kleiner Ast der Lungenarterie betroffen, kann die Lungenembolie auch klinisch stumm verlaufen, d. h. der Patient hat keinerlei Krankheitszeichen. Ein anhaltender Verschluss eines Hauptstammes der Lungenarterien kann lebensgefährlich sein.