Was ist unter eine chronischen Herzinsuffizienz zu verstehen?
Herzinsuffizienz ist der Fachbegriff für Herzschwäche, eine Erkrankung des Herzens. Diese Schwäche besteht dauerhaft, d. h. sie ist chronisch. Daher sagen Mediziner: chronische Herzinsuffizienz.
Von einer Herzschwäche bzw. Herzinsuffizienz spricht man, wenn das Herz nicht genügend Blut in den Körper pumpen kann, um alle Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Das Herz versucht aber, diese Schwäche auszugleichen, und pumpt viel stärker, als es normalerweise der Fall wäre. Diese zusätzliche Arbeit schwächt das Herz immer weiter, die Herzinsuffizienz schreitet also weiter fort.
Herzinsuffizienz lässt sich nicht heilen, aber behandeln.[1][2] Gemeinsam mit Ihrem Arzt – das kann Ihr Hausarzt sein oder ein Facharzt für Herzerkrankungen, ein sogenannter Kardiologe – können Sie viel dafür tun, die Erkrankung zu kontrollieren und Ihr Leben auch weiterhin zu genießen. Auch Ihre Familienangehörigen und Freunde können Sie im Umgang mit der Erkrankung unterstützen.
In unserer digitalen Herzschwäche-Broschüre unterstützen wir Sie dabei besser zu verstehen was diese Krankheit bedeutet und welche Ursachen und Auswirkungen sie hat. Darüber hinaus sind hilfreiche Informationen beinhaltet wie Sie mit Herzschwäche im Alltag umgehen können und ihr Wohlbefinden erhalten. Dazu ist es von Bedeutung ihre Medikamente zu verstehen und richtig einzunehmen.
Was passiert bei einer Herzinsuffizienz?
Das Herz setzt sich aus linker und rechter Herzhälfte zusammen, die wiederum aus je einem Vorhof und einer Kammer bestehen. Der sogenannte Herzmuskel sorgt dafür, dass sich die Kammern abwechselnd zusammenziehen und wieder weiten und so Blut mitsamt Sauerstoff und Nährstoffen in den ganzen Körper pumpen.[1]
Bei Herzinsuffizienz ist der Herzmuskel geschädigt, sodass sich die Herzkammern nicht mehr richtig zusammenziehen können und damit auch nicht mehr genügend Blut in den Körper pumpen können.[2] Man spricht daher auch von Herzmuskelschwäche.
Was verursacht eine Herzinsuffizienz?
Herzinsuffizienz kann entstehen, wenn der Herzmuskel nicht mehr leistungsfähig genug ist. Dafür kann es mehrere Ursachen geben, unter anderem:[3][4]
Herzinfarkt (Myokardinfarkt)
Er entsteht bei einem dauerhaften Gefäßverschluss eines Herzkranzgefäßes und führt zu einer Unterbrechung der Sauerstoffversorgung im betroffenen Bereich des Herzens. Je nach Bereich und je länger dieser Zustand andauert, desto mehr Herzmuskelgewebe stirbt ab. Als Folge kann eine chronische Herzinsuffizienz bestehen bleiben.
hoher Blutdruck (Hypertonie)
Bei hohem Blutdruck übt das Blut Druck auf die Gefäßwände aus. Auf Dauer schädigt der Druck nicht nur die Gefäßwände, sondern auch das Herz, denn es muss stärker pumpen.
koronare Herzerkrankung (KHK)
Arterien, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, sind durch Fett- und Kalkablagerungen blockiert. Dadurch gelangt weniger sauerstoffreiches Blut in den Herzmuskel. So kann eine chronische Herzinsuffizienz entstehen.
Herzrhythmusstörungen
Durch häufige Herzrhythmusstörungen wird das Herz übermäßig stark belastet.
beschädigte Herzklappen
Wenn eine Herzklappe nicht richtig schließt, fließt bei jedem Herzschlag etwas Blut rückwärts. Um dieselbe Menge Blut vorwärts zu befördern, muss das Herz also mehr arbeiten, was es auf Dauer schwächt.
Kardiomyopathie
Erkrankungen und strukturelle Veränderungen des Herzmuskels, durch die die Wände der Herzkammern gedehnt, verdickt oder steif sind. Diese Erkrankungen fassen Mediziner unter dem Begriff Kardiomyopathie zusammen.
Auch Übergewicht oder andere Erkrankungen wie z. B. Diabetes können Herzinsuffizienz auslösen.
Diabetes begünstigt Herzerkrankungen direkt, u.a. weil ein erhöhter Blutzucker mit Veränderungen im Energiehaushalt einhergeht. Die Energiegewinnung im Herzen läuft nicht mehr optimal. Zudem begünstigen hohe Blutzuckerwerte im ganzen Körper unter anderem Ablagerungen in den Gefäßen. Bei vielen Menschen mit Diabetes, insbesondere mit Typ-2-Diabetes, liegen zusätzliche Risikofaktoren für die Herzgesundheit vor, z. B. Übergewicht, hoher Blutdruck und hohe Blutfettwerte.
Symptome der Herzinsuffizienz
Eine Herzinsuffizienz kann sich unterschiedlich äußern. Zu den häufigsten Anzeichen zählen:[2][3][4]
- Chronischer Husten
- Kurzatmigkeit, Luftnot, pfeifende Atmung
- Erschöpfung, Abgeschlagenheit, reduzierte körperliche Belastungsfähigkeit
- Wassereinlagerungen zunächst in den Beinen, später auch an anderen Körperstellen, wie im Bauchbereich oder im Brustkorb.** Ein Hinweis auf Wassereinlagerungen kann auch eine schnelle, unerklärliche Gewichtszunahme sein.
- Appetitlosigkeit
Weitere mögliche Beschwerden können sein:[2][3][5]
- ein schneller Herzschlag
- Konzentrationsprobleme
Solche Beschwerden können aber auch andere Ursachen haben. Zudem haben viele Betroffene noch andere Erkrankungen. Deshalb kann es manchmal schwierig sein, eine beginnende Herzinsuffizienz festzustellen.
Manchmal können sich die Symptome der chronischen Herzinsuffizienz aber auch derart verschlechtern, dass eine zusätzliche Behandlung oder sogar ein Krankenhausaufenthalt nötig wird. Ärzte bezeichnen diese Entwicklung als „Herzinsuffizienz-Dekompensation“.[4][6]
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