Die Wechseljahre bringen viele Veränderungen mit sich, und jede Frau erlebt diese Zeit anders. Manche spüren kaum oder nur über einen kurzen Zeitraum etwas, während andere mit einer Vielzahl von

Hitzewallungen und Nachtschweiß
Plötzlich steigt die Hitze in dir auf, dein Herz beginnt zu rasen, und du fängst an zu schwitzen – Hitzewallungen sind für viele Frauen eines der unangenehmsten Symptome der Wechseljahre. Aber woher kommen sie, und was kannst du dagegen tun?
Was sind Hitzewallungen und Nachtschweiß?
Hitzewallungen sind plötzliche, intensive Wärmegefühle, die meist im Oberkörper beginnen und sich auf Gesicht und Hals ausbreiten können. Die Haut kann dabei rot werden. Häufig werden sie von Schweißausbrüchen, Herzklopfen und manchmal einem anschließenden Frösteln begleitet. Die Dauer reicht von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten. Hitzewallungen können mehrmals täglich auftreten und in ihrer Intensität variieren.
Warum bekommst du Hitzewallungen?
Die Hauptursache ist der sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren. Normalerweise reguliert Östrogen zusammen mit anderen Stoffen dein inneres Thermostat im sogenannten Thermoregulationszentrum im Gehirn. Fehlt diese Regulation, da zu wenig Östrogen vorhanden ist, kommt dein innerer Temperatursensor durcheinander und der Körper reagiert zu stark - es kommt zu Hitzewellen und vermehrtem Schwitzen.
Wann treten Hitzewallungen auf?
Hitzewallungen sind eines der bekanntesten Symptome der Wechseljahre und können bereits in der Prämenopause beginnen. Am häufigsten und spürbarsten treten sie jedoch in der
Im Durchschnitt leiden Frauen 7 Jahre unter Hitzewallungen. Bei manchen können sie sogar bis zu 10 Jahre oder länger nach der Menopause auftreten. Es ist wichtig zu wissen, dass die Dauer und Intensität der Hitzewallungen bei jeder Frau sehr individuell sind.
Was kannst du gegen Hitzewallungen tun?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hitzewallungen zu lindern und dein Wohlbefinden zu steigern:
Lebensstil & Selbstfürsorge:
- Kühle Kleidung:Trage lockere, atmungsaktive Kleidung, idealerweise aus Naturfasern.
- Angenehme Umgebung:Sorge für eine kühle Raumtemperatur, nutze Ventilatoren oder Klimageräte.
- Stressmanagement:Reduziere Stress durch Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder Atemtechniken.
- Angepasste Ernährung:Meide scharfe Speisen, Alkohol und Koffein, da sie Hitzewallungen verstärken können. Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Proteinen, Omega-3-Fettsäuren und Vitaminen.
- Ausreichend Flüssigkeit:Trinke ausreichend, am besten Wasser oder ungesüßte Tees.
- Regelmäßige Bewegung:Sanfte Bewegung wie Yoga oder Spaziergänge hilft, Stress abzubauen und das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren. Regelmäßiges Krafttraining stärkt zudem die Muskeln und fördert das allgemeine Wohlbefinden.
- Guter Schlaf:Etabliere feste Schlafroutinen und sorge für eine kühle Raumtemperatur im Schlafzimmer.
- Austausch & Beratung:Der Kontakt zu anderen Frauen in einer Community oder professionelle Beratungsgespräche können entlastend wirken.
Medizinische Optionen:
- Hormontherapie (HRT):Eine Hormonersatztherapie (HRT) ist eine sehr wirksame
- Nicht-hormonelle verschreibungspflichtige Therapie:Diese Therapie setzt direkt im Thermoregulationszentrum an und reduziert dort effektiv die als am häufigsten und belastendsten wahrgenommenen Symptome Hitzewallungen und Nachtschweiß. Sie kann sich zudem positiv auf Schlafstörungen auswirken, die während der Wechseljahre auftreten.
- Pflanzliche Therapie (rezeptfrei):Präparate mit Traubensilberkerze (Cimicifuga), Salbei, Rotklee, Granatapfelextrakt, sibirischer Rhabarberwurzel oder Phytoöstrogenen (z.B. Soja-Isoflavone) können bei manchen Frauen leichte Beschwerden lindern. Die Wirkung tritt erst mit der Zeit ein, und in vielen Studien geht diese meist nicht über den Placebo-Effekt hinaus. Somit sind nicht alle Mittel wissenschaftlich gleich gut bzw. auch hinsichtlich ihrer Effektivität untersucht.
- Weitere pflanzliche Optionen (ergänzend):Frauenmantel, Schafgarbe, Baldrian, Hopfen oder Lavendel können ergänzend bei Begleitsymptomen wie Schlafstörungen oder innerer Unruhe helfen. Auch hier ist die Wirksamkeit sehr unterschiedlich und kaum in wissenschaftlichen Studien belegt.
Wann solltest du (frauen-)ärztliche Hilfe suchen?
Hitzewallungen sind zwar meist harmlos, können die Lebensqualität jedoch stark beeinträchtigen. Sobald dich Hitzewallungen oder andere Wechseljahresbeschwerden belasten, solltest du daher (frauen-)ärztlichen Rat einholen.
Besonders ratsam ist dies, wenn die Beschwerden sehr ausgeprägt sind, länger anhalten oder mit weiteren Symptomen einhergehen (z. B. unerklärlicher Gewichtsverlust oder starke Müdigkeit). Deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt ist hier die kompetente Ansprechperson, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls andere medizinische Gründe wie Schilddrüsenerkrankungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten auszuschließen.

Schlafstörungen
Du liegst wach, wälzt dich hin und her und findest einfach keine Ruhe, obwohl du eigentlich todmüde bist – Schlafstörungen gehören in den Wechseljahren zu den häufigsten und belastendsten Symptomen. Aber warum ist das so, und was kannst du tun, um wieder besser zu schlafen?
Was sind Schlafstörungen?
Schlafstörungen in den Wechseljahren können sich auf vielfältige Weise äußern. Vielleicht liegst du stundenlang wach und findest keinen Schlaf – dies wird als Einschlafstörung bezeichnet. Oder du schläfst zwar ein, wachst aber immer wieder auf und kannst danach nicht mehr einschlafen; das nennt man Durchschlafstörung. Auch frühes Erwachen, noch bevor der Wecker klingelt, ist ein häufiges Problem. Selbst nach ausreichend langer Zeit im Bett fühlst du dich morgens oft nicht erholt und hast das Gefühl, die ganze Nacht kein Auge zugetan zu haben – dies deutet auf einen nicht erholsamen Schlaf hin.
Warum hast du Schlafstörungen in den Wechseljahren?
Die hauptsächliche Ursache sind hormonelle Veränderungen: In der Prämenopause sinkt zunächst der Progesteronspiegel, später folgt ein Rückgang des Östrogens. Beide Hormone wirken normalerweise schlaffördernd bzw. stabilisierend auf den Schlaf-Wach-Rhythmus. Ihr Absinken kann zu den beschriebenen Einschlaf- und Durchschlafstörungen führen. Zusätzlich können nächtliche Hitzewallungen, Nachtschweiß und Herzklopfen den Schlaf stören. Auch die Produktion des Schlafhormons Melatonin nimmt mit dem Alter und durch den Östrogenmangel ab, was den Schlaf zusätzlich beeinträchtigen kann.
Was kannst du gegen Schlafstörungen tun?
Es gibt verschiedene Strategien, die dir helfen können, wieder besser zu schlafen:
Schlafhygiene:
- Regelmäßiger Schlafrhythmus:Geh jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett und steh morgens zur gleichen Zeit auf, auch am Wochenende. Das kann deinem Taktgeber im Gehirn helfen, den richtigen Tag-Nacht-Rhythmus zu finden. Vermeide Mittagsschlaf - Auch wenn es schwer fällt.
- Entspannungsritual:Entwickle ein beruhigendes Ritual vor dem Schlafengehen, z. B. ein warmes Bad, eine Tasse Kräutertee oder ein Buch lesen. Achtung: Bildschirme senden blaues Licht aus und können das Einschlafen beeinträchtigen.
- Schlafzimmergestaltung:Sorge für ein dunkles, kühles und ruhiges Schlafzimmer.
- Vermeide Stimulanzien:Verzichte am Abend auf Koffein, Alkohol und Nikotin. Auch das Handy solltest du aufgrund der blauen Lichtanteile des Bildschirmes nicht im Bett nutzen.
- Bewegung:Regelmäßige Bewegung kann den Schlaf fördern, aber treibe keinen zu anstrengenden Sport kurz vor dem Schlafengehen, dieser wirkt eher aktivierend. Ein ruhiger Spaziergang oder Yoga kann helfen.
- Ernährung:Verzichte auf schwere fettige Mahlzeiten am Abend.
Entspannungstechniken:
- Atemübungen:Tiefe, bewusste Atmung kann dich beruhigen und beim Einschlafen helfen.
- Meditation:Meditation kann Stress abbauen und den Geist beruhigen.
- Progressive Muskelentspannung:Diese Technik hilft dir, Verspannungen im Körper zu lösen, indem du erst gezielt die Muskulatur eine bestimmte Zeit anspannst, um sie dann zu entspannen. Das kann dir zu einer besseren Körperwahrnehmung helfen.
Medizinische Optionen:
- Hormontherapie (HRT):In einigen Fällen kann eine Hormonersatztherapie (HRT) Schlafstörungen lindern. Sie kann nicht nur Hitzewallungen und Nachtschweiß reduzieren, die den Schlaf stören, sondern auch direkt positiv auf die Schlafmodulation im Gehirn wirken. Oral angewendetes Progesteron wirkt zudem beruhigend und schlaffördernd. Die Entscheidung für eine HRT triffst du am besten gemeinsam mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt, da sie/er dich individuell beraten und wirksame Präparate verschreiben kann.
- Pflanzliche Mittel:Baldrian, Lavendel, Hopfen, Melisse, Passionsblume und Johanniskraut können individuell bei leichten Schlafstörungen helfen. Ihre Wirkung ist in Studien jedoch nicht eindeutig belegbar oder geht nicht über den Placebo-Effekt hinaus. Auch Präparate mit Soja oder Rotklee enthalten Phytoöstrogene, deren individuelle Wirkung auf den Schlaf wissenschaftlich nur begrenzt untersucht ist.
- Weitere Optionen:Bei schweren, anhaltenden Schlafproblemen können – nach Rücksprache mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt – kurzfristig schlaffördernde Medikamente wie Melatonin oder auch niedrig dosierte Antidepressiva in Betracht gezogen werden.
Weitere Maßnahmen:
- Akupunktur:Akupunktur kann individuell und laut Studien mit unterschiedlichen Erfolgsraten sowohl Hitzewallungen verringern und so indirekt den Schlaf verbessern als auch schlaffördernd wirken.
- Austausch & Community:Tausch dich mit anderen Frauen aus und werde Teil einer Community. Es kann entlastend wirken, wenn du dich mit deinen Problemen nicht alleingelassen fühlst.
Wann solltest du (frauen-)ärztliche Hilfe suchen?
Guter Schlaf ist wichtig! Wenn deine Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum anhalten, sehr ausgeprägt sind oder deine Lebensqualität stark beeinträchtigen, solltest du (frauen-)ärztlichen Rat einholen. Auch wenn du unter weiteren Symptomen wie starker Erschöpfung, Stimmungsschwankungen oder Herzrasen leidest, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll, um andere Ursachen auszuschließen.

Libido: Wenn sich die Lust verändert
Deine Lust auf Sex hat nachgelassen oder sich verändert? Das ist ein häufiges Thema in den Wechseljahren und kann sich belastend anfühlen. Denn eine veränderte Libido betrifft nicht nur dich selbst, sondern kann sich auch auf deine Partnerschaft auswirken. Doch du bist nicht allein, und es gibt Wege, damit umzugehen.
Was bedeutet Libidoverlust?
Libido bezeichnet das sexuelle Verlangen. In den Wechseljahren kann die Lust auf Sex abnehmen, sich verschieben oder auch zeitweise ganz verschwinden. Das ist individuell verschieden und nicht für jede Frau ein Problem.
Warum verändert sich die Libido?
- Hormonelle Ursachen:Der sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren kann das sexuelle Verlangen direkt beeinflussen. Auch der Spiegel männlicher Hormone (Androgene wie Testosteron), die bei Frauen ebenfalls zur Libido beitragen, kann langsam absinken. Dies kann zu Libidoverlust und Antriebslosigkeit führen.
- Auswirkungen vaginaler Trockenheit:Durch den Östrogenmangel werden die Schleimhäute im Intimbereich dünner, trockener und empfindlicher. Dies kann zu Brennen, Juckreiz, Schmerzen oder kleinen Verletzungen beim Geschlechtsverkehr führen. Schmerzen und Unwohlsein mindern die sexuelle Lust zusätzlich.
- Psychosoziale Aspekte:Stress, Partnerschaftsprobleme, ein verändertes Körpergefühl, Schlafstörungen oder bestimmte Medikamente können die sexuelle Lust auch verringern.
Auswirkungen auf Sexualität und Partnerschaft
- Schmerzen und Unwohlsein:Vaginale Trockenheit kann zu Schmerzen und Brennen beim Sex führen, was die Lust weiter mindert.
- Scham und Unsicherheit:Viele Frauen sprechen aus Scham nicht über diese Beschwerden – dabei sind sie sehr häufig und gut behandelbar.
- Partnerschaft:Veränderungen in der Sexualität können Unsicherheiten und Missverständnisse in der Beziehung auslösen. Offene Kommunikation mit deinem/r Partner/in ist wichtig. Sexualität kann auch ohne Penetration erfüllend sein, und es lohnt sich, gemeinsam neue Wege der Nähe, Zärtlichkeit und Lust zu entdecken.
Was kannst du tun? Wege zu mehr Wohlbefinden
- Sprich darüber:Du musst dich nicht schämen! Sprich mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin und mit deiner Gynäkologin bzw. deinem Gynäkologen offen über deine Beschwerden und Wünsche.
- Gleitmittel und Feuchtigkeitscremes:Hochwertige Gleitmittel und Feuchtigkeitscremes (z.B. mit Hyaluronsäure) können Trockenheit und Beschwerden lindern.
- Lokal angewendete Östrogenbehandlung:Cremes, Zäpfchen oder Vaginalringe mit Östrogen können bei Beschwerden im Intimbereich helfen, verbessern die Durchblutung, Elastizität und Feuchtigkeit der Schleimhäute und fördern eine gesunde Vaginalflora.
- Systemische Hormontherapie: Eine systemische Hormonersatztherapie kann helfen, wenn zusätzlich auch andere Wechseljahresbeschwerden auftreten. Die Entscheidung sollte immer individuell und nach (frauen-)ärztlicher Beratung getroffen werden.
- Weitere Möglichkeiten:Auch pflanzliche Präparate, eine ausgewogene Ernährung (z.B. mit Omega-3-Fettsäuren), Beckenbodentraining und regelmäßige Bewegung können dein Wohlbefinden fördern.
- Sexualität neu entdecken:Lust und Nähe müssen nicht immer Penetration bedeuten. Zärtlichkeit, Massagen, gemeinsames Erkunden neuer erogener Zonen und neue Formen der Intimität können die Partnerschaft bereichern und den Druck nehmen.
Wann solltest du (frauen-)ärztliche Hilfe suchen?
- Wenn Beschwerden wie Schmerzen, Brennen oder Trockenheit deine Lebensqualität oder Partnerschaft belasten.
- Wenn du unsicher bist, ob deine Symptome wirklich durch die Wechseljahre bedingt sind.
- Wenn du dich schämst oder dich allein fühlst: Sprich mit deiner Frauenärztin bzw. deinem Frauenarzt – sie kennen diese Beschwerden und können dir gezielt helfen!
Du bist nicht allein und es gibt absolut keinen Grund für Scham. Jede Frau hat das Recht auf eine erfüllte Sexualität – auch in und nach den Wechseljahren. Hilfe holen ist ein Zeichen von Selbstfürsorge, nicht von Schwäche! Möchtest du erfahren, wie es anderen Frauen mit Scheidentrockenheit oder veränderter Libido geht? Dann schau doch einmal in unserem Community-Bereich vorbei.

Trockene Haut und Schleimhäute: Mehr als nur ein Gefühl
Trockene Haut und Schleimhäute sind ein häufiges Symptom in den Wechseljahren und können das allgemeine Wohlbefinden spürbar beeinträchtigen. Dieses Phänomen kann sich an Haut, Augen, Nase, Mund, im Intimbereich – und sogar an den Ohren – zeigen. Doch es gibt Wege, die Feuchtigkeit und Elastizität zurückzugewinnen.
Warum werden Haut und Schleimhäute trocken?
- Östrogenmangel:Der Hauptgrund ist der sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren. Östrogen beeinflusst die Kollagenproduktion und die Fähigkeit der Haut und Schleimhäute, Feuchtigkeit zu speichern und elastisch zu bleiben.
- Verminderte Durchblutung:Mit dem Östrogenabfall nimmt auch die Durchblutung in diesen Bereichen ab, was die Trockenheit verstärken kann.
Wie äußert sich Trockenheit an Haut und Schleimhäuten?
- Haut:Die Haut kann dünner, trockener und empfindlicher werden. Falten können sich verstärken, und die Haut verliert an Spannkraft.
- Augen:Viele Frauen klagen über juckende, brennende oder trockene Augen.
- Mund & Nase:Ein trockener Mund kann das Sprechen oder die Nahrungsaufnahme erschweren. Auch häufigeres Nasenbluten kann auftreten.
- Ohren:Ein oft übersehenes Symptom ist Juckreiz in den Ohren, der ebenfalls mit trockenen Schleimhäuten in Verbindung gebracht werden kann.
- Vaginalbereich (vaginale Trockenheit):Dies ist eine sehr häufige und oft belastende Form der Schleimhauttrockenheit.
- Die Schleimhäute im Intimbereich werden durch den Östrogenmangel dünner, empfindlicher und weniger elastisch.
- Das kann zu Brennen, Juckreiz, Schmerzen oder kleinen Verletzungen beim Geschlechtsverkehr führen.
- Zudem steigt die Anfälligkeit für vaginale und urologische Infektionen, wie Scheidenpilz oder bakterielle Blasenentzündungen. Medizinisch spricht man hier von vulvovaginaler Atrophie.
Was kannst du gegen trockene Haut und Schleimhäute tun?
- Feuchtigkeitspflege:Verwende feuchtigkeitsspendende Cremes und Öle. Für Augen, Nase und den Intimbereich gibt es spezielle Produkte.
- Ausreichend trinken:Achte darauf, täglich mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßte Tees zu trinken. Dies unterstützt die Feuchtigkeitsversorgung von innen.
- Gesunde Ernährung:Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren kann die Hautgesundheit positiv beeinflussen.
- Luftfeuchtigkeit:Sorge für eine gute Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, besonders in der Heizperiode.
- Medizinische Unterstützung:Bei starken Beschwerden oder anhaltender Trockenheit solltest du mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt sprechen. Es gibt wirksame lokale Behandlungsoptionen, wie östrogenhaltige Cremes oder Scheidenzäpfchen für den Vaginalbereich, die die Durchblutung und die Wiederherstellung einer gesunden Scheidenflora unterstützen können.

Gewicht, Verdauung und Unverträglichkeiten in den Wechseljahren
Huch, woher kommt denn plötzlich dieses Bäuchlein? Viele Frauen stellen in den Wechseljahren fest, dass das Gewicht „wie von selbst“ steigt und die Verdauung sensibler wird. Diese Veränderungen sind häufig und können verschiedene Ursachen haben – du bist damit nicht allein. Hier erfährst du, warum Abnehmen und Gewicht halten in dieser Lebensphase oft schwieriger wird und was du konkret tun kannst.
Warum ist es in den Wechseljahren so schwer, das Gewicht zu halten oder abzunehmen?
Mehrere Faktoren spielen zusammen, die das Abnehmen erschweren:
- Verlangsamter Stoffwechsel:Mit zunehmendem Alter und durch die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren verlangsamt sich der Stoffwechsel. Das bedeutet, dein Körper verbrennt weniger Kalorien als früher – oft ohne, dass du deine Essgewohnheiten geändert hast.
- Abnahme der Muskelmasse:Muskelgewebe verbraucht auch im Ruhezustand viel Energie. Mit den Jahren nimmt die Muskelmasse ab, wenn du nicht aktiv dagegen steuerst. Dadurch sinkt der Grundumsatz weiter.
- Hormonelle Umstellung:Der sinkende Östrogenspiegel beeinflusst, wie und wo Fett im Körper gespeichert wird. Während früher Fett vor allem an Hüften und Oberschenkeln gespeichert wurde, lagert es sich jetzt vermehrt im und am Bauch ab (Umstellung vom „Birnen- zum Apfeltyp“).
- Weniger Bewegung:Viele Frauen bewegen sich mit zunehmendem Alter weniger, was den Energieverbrauch zusätzlich senkt.
- Wassereinlagerungen:Zu Beginn der Wechseljahre kann ein Überschuss an Östrogen zu Wassereinlagerungen führen, was das Gewicht auf der Waage steigen lässt.
- Veränderungen im Energieverbrauch:Mit dem Ausbleiben des Eisprungs sinkt auch der Energieverbrauch.
- Stoffwechselstörungen:Der Östrogenmangel kann die Insulinsensitivität verringern und das Risiko für das metabolische Syndrom (Bauchfett, Bluthochdruck, erhöhte Blutzuckerwerte) erhöhen.
Welche Verdauungsprobleme sind typisch?
Viele Frauen berichten in den Wechseljahren über:
- Blähungen
- Wechsel von Episoden mit Verstopfung und dann wieder Durchfall
- Zunehmende Sensibilität gegenüber bestimmten Lebensmitteln
- Unverträglichkeiten(z.B. Laktose, Fruktose, Histamin), die erstmals auftreten oder sich verstärken können
Die Ursachen sind vielfältig: Hormonelle Schwankungen beeinflussen die Darmbewegung, die Zusammensetzung der Darmflora kann sich verändern, Stress und Schlafprobleme wirken sich ebenfalls negativ aus.
Was kannst du tun, um Gewicht und Verdauung positiv zu beeinflussen?
- Ernährung:Setze auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und ausreichend Eiweiß. Reduziere Zucker und gesättigte Fette. Achte auf regelmäßige Mahlzeiten und vermeide große Portionen am Abend.
- Bewegung:Muskelaufbau durch Krafttraining und regelmäßige Bewegung (z.B. Spazierengehen, Radfahren) helfen, den Grundumsatz zu steigern und die Verdauung zu fördern.
- Stressmanagement:Stress kann Verdauungsprobleme verstärken. Entspannungsübungen, Meditation oder Yoga können helfen, Körper und Verdauung zu beruhigen.
- Ausreichend trinken:Wasser und ungesüßte Tees unterstützen den Stoffwechsel und die Verdauung.
- Individuelle Unverträglichkeiten beachten:Wenn du bestimmte Lebensmittel nicht mehr verträgst, sprich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt über mögliche Tests und Alternativen.
Wann solltest du (frauen-)ärztliche Hilfe suchen?
- Bei starken oder anhaltenden Verdauungsbeschwerden (z.B. länger anhaltende Verstopfung, Durchfall, starke Blähungen)
- Bei ungewolltem, starkem Gewichtsverlust oder -zunahme
- Wenn du den Verdacht auf eine Unverträglichkeit hast oder sich deine Lebensqualität deutlich verschlechtert
Wende dich in diesen Fällen an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt, um andere Ursachen (z.B. Schilddrüsenerkrankungen, Stoffwechselstörungen) auszuschließen.
Fazit

Stimmung, Konzentration und mentale Gesundheit in den Wechseljahren
„Wo ist denn nun wieder das Handy hin? Und wo haben sich die Autoschlüssel versteckt? Es ist wirklich zum Verrückt werden!“ – Viele Frauen erleben während der Wechseljahre Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme und eine „vernebelte“ Gedankenwelt. Diese Symptome können sehr belastend sein und sind weit verbreitet – sie haben sowohl biologische als auch psychosoziale Ursachen.
Warum leiden viele Frauen in den Wechseljahren unter Stimmungsschwankungen und Konzentrationsproblemen?
- Hormonelle Umstellung:Der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre beeinflusst die Produktion und Wirkung wichtiger Neurotransmitter wie Serotonin und Noradrenalin im Gehirn, die für Stimmung, Antrieb und kognitive Funktionen zuständig sind. Dadurch geraten die Signalwege im Gehirn aus dem Gleichgewicht, was zu Stimmungstiefs, innerer Unruhe, Reizbarkeit und Konzentrationsproblemen führen kann.
- Kognitive Veränderungen:Viele Frauen erleben in dieser Phase erstmals sogenannte „brain fog“-Symptome, also einen sprichwörtlichen Hirnnebel – darunter versteht man Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit und Schwierigkeiten beim Multitasking. Diese Beschwerden hängen direkt mit den Hormonveränderungen zusammen und lassen nach den Wechseljahren meist wieder nach.
- Psychosoziale Faktoren:Die Wechseljahre fallen oft mit anderen Lebensveränderungen zusammen, wie dem Auszug oder auch die Pubertät der Kinder, Veränderungen in der Partnerschaft oder der Pflege von kranken bzw. hilfsbedürftig gewordenen Eltern. Diese Umbrüche können zusätzliche emotionale Belastungen verursachen. Auch im Beruf sind Frauen oftmals auf dem Karrierehöhepunkt und werden dementsprechend gefordert.
- Weitere Ursachen:Neben den Hormonen können auch genetische Faktoren, Vorerkrankungen oder unverarbeitete Erlebnisse eine Rolle spielen.
Was sind typische Symptome?
- Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Aggressivität
- Ängstlichkeit, innere Unruhe, Panikattacken
- Traurigkeit, depressive Verstimmungen bis hin zu Depressionen
- Konzentrationsprobleme, „brain fog“(„Hirnnebel“), Gedächtnisprobleme
- Schlafstörungen, Antriebslosigkeit
Diese Symptome können Beziehungen, Alltag und Arbeitsleben erheblich beeinflussen und sind häufig der Grund, warum Frauen eine (frauen-)ärztliche Praxis aufsuchen sollten.
Was kannst du tun, um deine Stimmung zu verbessern und deine Konzentration zu steigern?
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt stimmungsaufhellend und hilft, Stress abzubauen.
- Entspannungstechniken: Yoga, Meditation, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können innere Unruhe lindern und die Konzentration fördern.
- Soziale Kontakte: Der Austausch mit Freundinnen, Familie oder in Selbsthilfegruppen kann entlasten und neue Perspektiven eröffnen.
- Hobbys und Freude: Aktivitäten, die Spaß machen, fördern das Wohlbefinden und lenken von Grübeleien ab.
- Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin unterstützen die mentale Gesundheit.
- Medizinische Optionen: Bei ausgeprägten Beschwerden kann eine Hormonersatztherapie (HRT) helfen, insbesondere wenn auch andere Wechseljahresbeschwerden auftreten. In manchen Fällen kann auch eine Psychotherapie oder – nach (frauen-)ärztlicher Abklärung – andere medikamentöse Behandlungen sinnvoll sein.
- Ganzheitlicher Ansatz: Viele Frauen profitieren von einer Kombination aus medizinischer, psychologischer und lebensstilbezogener Unterstützung.
Wann solltest du (frauen-)ärztliche Hilfe suchen?
- Wenn die psychischen Beschwerden sehr stark sind, über längere Zeit anhalten oder deine Lebensqualität deutlich beeinträchtigen.
- Wenn du anhaltende Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Angstzustände oder sogar Suizidgedanken hast – sprich bitte darüber! Sich Hilfe zu holen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstfürsorge. Viele mentale bzw. psychische Probleme während der Wechseljahre lassen sich auf hormonelle Ursachen zurückführen und sehr gut behandeln.
- Deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt ist eine wichtige Anlaufstelle – sie oder er kennt die Zusammenhänge, versteht deine Beschwerden und kann dir gezielt helfen.
Fazit

Gelenkbeschwerden, Muskel- und Knochenschmerzen in den Wechseljahren
Das Knie knirscht, die Schulter ist wie eingefroren: Viele Frauen erleben in den Wechseljahren erstmals oder verstärkt Gelenk-, Muskel- und Knochenschmerzen. Diese Beschwerden werden oft fälschlicherweise ausschließlich dem Alter oder Verschleiß zugeschrieben, sind aber in vielen Fällen direkt mit den hormonellen Veränderungen in dieser Lebensphase verbunden.
Warum treten in den Wechseljahren häufiger Gelenkbeschwerden, Muskel- und Knochenschmerzen auf?
- Östrogenmangel als Hauptursache:Der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre beeinflusst die Gesundheit von Gelenken, Muskeln und Knochen maßgeblich. Östrogen hat entzündungshemmende Eigenschaften, fördert die Flüssigkeitsversorgung und Elastizität der Gelenke sowie die Durchblutung des Bindegewebes. Fehlt dieses Hormon, werden die Gelenke steifer, anfälliger für Entzündungen und Abnutzung, und so treten Schmerzen häufiger auf.
- Schmerzempfindlichkeit steigt:Östrogen wirkt schmerzlindernd. Sinkt der Spiegel, werden Schmerzsignale stärker wahrgenommen und weitergeleitet.
- Muskelveränderungen:Auch die Muskulatur ist betroffen – Muskelmasse und -kraft nehmen ab, die Muskeln verlieren an Elastizität und können verhärten, was wiederum Schmerzen begünstigt.
- Knochenabbau:Östrogen schütz vor Knochenschwund (Osteopenie bzw. Osteoporose). Mit dem Hormonabfall steigt das Risiko für Osteopenie und Osteoporose und damit für Knochenschmerzen und -brüche.
- Weitere Faktoren:Auch klassische Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma oder Gicht sowie Stress können Beschwerden verursachen oder verstärken. Es ist deshalb wichtig, dass du Beschwerden durch deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt abklären lässt.
Was sind typische Symptome?
- Gelenkschmerzen (häufig in Knien, Fingern, Schultern, Rücken oder Hüfte)
- Muskelschmerzen und Verspannungen
- Steifigkeit der Gelenke, besonders morgens oder nach Ruhephasen
- Knochenschmerzen, teils als dumpfes, teils als stechendes Gefühl
- Eingeschränkte Beweglichkeit
Was kannst du tun, um deine Beschwerden zu lindern?
- Regelmäßige Bewegung:Moderate Bewegung wie Spazierengehen, Schwimmen, Rad fahren oder Tanzen sowie gezieltes Krafttraining hält Gelenke und Muskeln beweglich und kräftig, stärkt das Bindegewebe und kann Schmerzen lindern.
- Physiotherapie:Spezielle Übungen und Behandlungen helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und Verspannungen zu lösen.
- Schmerzmittel:Bei Bedarf können Schmerzmittel nach (frauen-)ärztlicher Rücksprache kurzfristig eingesetzt werden, sollten aber nicht dauerhaft eingenommen werden.
- Hormontherapie:Eine individuell abgestimmte Hormonersatztherapie kann Beschwerden lindern und gleichzeitig das Osteoporoserisiko senken. Die Entscheidung solltest du gemeinsam mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt treffen.
- Ernährung:Eine kalzium- und Vitamin-D-reiche Ernährung unterstützt zwar die Knochengesundheit, jedoch benötigt der Körper zusätzlich Östrogen, um das Kalzium im Körper zu halten.
- Weitere Maßnahmen:Wärmebehandlungen, Entspannungsübungen und das Vermeiden von Übergewicht können zusätzlich helfen.
Wann solltest du (frauen-)ärztliche Hilfe suchen?
- Bei starken, anhaltenden oder plötzlich auftretenden Schmerzen
- Wenn die Beweglichkeit stark eingeschränkt ist
- Bei Verdacht auf Osteoporose oder anderen Erkrankungen wie Rheuma
- Wenn zusätzliche Symptome wie Schwellungen, Rötungen oder Fieber auftreten
Wende dich in diesen Fällen immer an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt, um andere Ursachen auszuschließen und eine gezielte Behandlung zu erhalten.
Fazit
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