Symptome & Vorkommen von Vorhofflimmern
Wie häufig tritt Vorhofflimmern auf?
In Deutschland leiden heute schätzungsweise 1,8 Millionen Personen unter Vorhofflimmern.[1] In den kommenden Jahren wird die Zahl der Betroffenen weiter zunehmen. Einerseits, weil Vorhofflimmern heute besser diagnostiziert wird, andererseits weil das Durchschnittsalter in der Bevölkerung ansteigt und Vorhofflimmern auch eine Alterserkrankung ist. Studien haben gezeigt, dass mit zunehmendem Alter mehr Menschen eine Vorhofflimmer-Erkrankung haben: Während in der Altersgruppe zwischen 40 und 50 Jahren die Wahrscheinlichkeit bei ca. 0,5 % liegt, steigt sie bei Menschen jenseits des achtzigsten Lebensjahres auf 5 – 15 % an.[2]
Besonders gefürchtet ist bei Patienten mit Vorhofflimmern der Schlaganfall als Folgeerkrankung. Patienten mit Vorhofflimmern erleiden fünf Mal so häufig einen Schlaganfall wie Menschen ohne Vorhofflimmern. Aber nicht nur das zunehmende Alter kann die Gefahr, an Vorhofflimmern zu erkranken, steigern. Auch andere, schon vorhandene Erkrankungen können die Gefahr erhöhen. Zu diesen Erkrankungen gehören unter anderem:
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
- Herzklappenerkrankung
- Koronare Herzerkrankung/Herzinfarkt
- Diabetes mellitus
Außerdem sind Männer häufiger von Vorhofflimmern betroffen als Frauen.
Ärzte unterscheiden heute drei Formen des Vorhofflimmerns: das sogenannte paroxysmale, das persistierende und das permanente Vorhofflimmern. Beim paroxysmalen Vorhofflimmern tritt die Rhythmusstörung über einen zeitlich eng begrenzten Zeitraum auf: Innerhalb von 7 Tagen, in der Regel in weniger als 48 Stunden, endet das Vorhofflimmern. Von einer permanenten Episode wird gesprochen, wenn die Dauer des Vorhofflimmerns länger als 1 Woche anhält. Eine mögliche Therapieoption ist die Kardioversion. Bei einer Kardioversion wird durch bestimmte Medikamente oder durch einen Elektroschock dem Herzen wieder zum richtigen Rhythmus, dem Sinusrhythmus, verholfen. Als permanentes Vorhofflimmern wird die Rhythmuserkrankung schließlich bezeichnet, wenn eine Kardioversion nicht wieder zum Sinusrhythmus führt bzw. das Vorhofflimmern innerhalb von 24 Stunden nach einer Kardioversion erneut auftritt.
Wer ist gefährdet?
Das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken, ist variabel und hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Während in der Altersgruppe zwischen 40 und 50 Jahren die Wahrscheinlichkeit bei ca. 0,5 % liegt, steigt sie bei Menschen jenseits des achtzigsten Lebensjahres auf 5–15 % an.[2]
Zusätzliche Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche, eine Erkrankung der Herzkranzgefäße oder Herzklappen oder eine Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) erhöhen das Risiko an Vorhofflimmern zu erkranken. Bluthochdruck verdoppelt beispielsweise das Risiko, während bei Herzschwäche das Risiko sogar um auf das 4,5- bis 6-fache wächst.[3]
Darüber hinaus können übermäßiger Alkoholkonsum oder eine Überfunktion der Schilddrüse Vorhofflimmern fördern.
Formen des Vorhofflimmerns
Das Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. Etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung ist davon betroffen.
Vorhofflimmern tritt zu Beginn der Erkrankung meist anfallsartig auf und endet überwiegend innerhalb von 24 Stunden, spätestens nach 72 Stunden ohne medizinische Maßnahmen. Diese Form wird als paroxysmales Vorhofflimmern bezeichnet. Es kann ein einmaliges Ereignis, beispielsweise durch Alkoholkonsum ausgelöst, oder der Beginn einer Entwicklung hin zur dauerhaften Rhythmusstörung sein.
Je häufiger das Herz ins Stolpern kommt, umso schwerer kehrt es in den Sinusrhythmus, also den gleichmäßigen natürlichen Rhythmus, zurück. Dafür sind Umbauprozesse im Vorhof verantwortlich, die im Krankheitsverlauf zu einer veränderten elektrischen Reizleitung führen.
Herzrhythmusstörungen sind für die Betroffenen oft nicht wahrnehmbar. Das Vorhofflimmern lässt sich aber im Elektrokardiogramm (EKG) darstellen. Für viele Patienten kommen die Vorhofflimmer-Anfälle ganz plötzlich, oftmals in den frühen Morgenstunden. Bei anderen gibt es typische Auslöser. Zu ihnen zählen besonders Alkoholgenuss, üppiges Essen und Stress, manchmal auch starke körperliche Aktivität. Manche Patienten spüren das Vorhofflimmern gar nicht. Besonders gefährdet sind ältere Personen, Patienten mit Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes mellitus, Übergewicht oder regelmäßig zu hohem Alkoholkonsum.
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