FAQ
Im Folgenden finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur chronischen Nierenerkrankung und Albuminurie bei Typ-2-Diabetes und zur Durchführung der UACR*-Testung.
Was ist eine chronische Nierenerkrankung und wie sind Patienten mit Typ-2-Diabetes davon betroffen?
Eine chronische Nierenerkrankung ist durch eine anhaltende Nierenschädigung oder eine verminderte Nierenfunktion definiert und verläuft in ihren frühen Stadien typischerweise asymptomatisch.[1],[2],[3] Etwa 40 % der Patienten mit Typ-2-Diabetes werden im Laufe ihres Lebens eine chronische Nierenerkrankung entwickeln und haben ein hohes Risiko für ein Nierenversagen, das eine Dialyse oder Transplantation erforderlich macht.[1],[4],[5] Das Vorhandensein einer chronischen Nierenerkrankung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist im Vergleich zu Patienten ohne chronische Nierenerkrankung mit einem deutlich erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzversagen und vorzeitigen Tod verbunden.[3],[4]
*Albumin-Kreatinin-Verhältnis im Urin
Wie wird eine chronische Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes diagnostiziert?
Sowohl Albuminurie als auch eGFR müssen zur Identifizierung einer chronischen Nierenerkrankung bestimmt werden. Da beide Messwerte bei einzelnen Patienten im Laufe der Zeit variieren können sind für die Diagnose konstante Ergebnisse über mindestens 3 Monate erforderlich.[1],[6] Da eine frühe Nierenerkrankung meist asymptomatisch verläuft, wird sie in der Regel nur durch Routinetests erkannt.[3],[6] Daher sollten alle Patienten mit Typ-2-Diabetes und erhöhtem Risiko für eine chronische Nierenerkrankung mindestens einmal pro Jahr ihre Nierengesundheit untersuchen lassen, um Nierenschäden zu erkennen und die Nierenfunktion gemäß den Leitlinienempfehlungen zu beurteilen.[1],[2]
Welche Tests sind zur Beurteilung der Nierengesundheit bei Typ-2-Diabetes erforderlich?
Internationale Leitlinien - darunter KDIGO, ADA und ESC - empfehlen, sowohl die UACR als auch die eGFR mindestens einmal jährlich bei allen Patienten mit Typ-2-Diabetes zu messen.[1],[6],[7] Die UACR ist ein Indikator für frühe Nierenschädigungen und wird durch einen einfachen Urintest bestimmt. Die eGFR ist ein Maß für die Gesamtfunktion der Nieren und wird durch einen Bluttest ermittelt.[2],[6] Wenn man sich allein auf die eGFR verlässt, erhält man kein vollständiges Bild von der Nierengesundheit und kann frühe Anzeichen für eine Nierenschädigung und ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko übersehen.[1]
Welcher Test ist der Goldstandard zur Bestimmung einer Albuminurie?
Der UACR-Test ist der aktuelle Goldstandard für die Bestimmung einer Albuminurie, wird in der klinischen Praxis aber weiterhin nicht häufig genug angewendet, obwohl er von internationalen Leitlinien empfohlen wird.[1],[6] Die laborgestützte Analyse von Urinproben hat eine höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit als der Dipstick-Test: wenn ein Dipstick-Test durchgeführt wird, ist immer noch ein laborgestützter Albuminurie-Test erforderlich, um ein positives Ergebnis zu bestätigen.[1],[8]
Umfassende Informationen zur Albuminurie-Erkennung und GKV-Abrechnung der Urindiagnostik haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Daher sollten bei allen Patienten mit Typ-2-Diabetes ab dem Zeitpunkt der Diagnose die UACR und die eGFR gemessen werden, unabhängig davon, welche Behandlung bereits angewendet wird.[1],[6] Dies ermöglicht die Bewertung des kardiovaskulären Risikos, die Früherkennung von einer chronischen Nierenerkrankung und ein rechtzeitiges Eingreifen.[1],[3]
Wie oft sollten Patienten mit Typ-2-Diabetes ihren UACR-Wert messen lassen?
Die UACR sowie die eGFR sollten bei allen Patienten mit Typ-2-Diabetes mindestens einmal jährlich bestimmt werden, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einzuschätzen und eine frühzeitige Erkennung der chronischen Nierenerkrankung zu ermöglichen – dies ermöglicht ein rechtzeitiges Eingreifen und den Schutz der Gesundheit der Patienten.[1],[3] Die Häufigkeit der eGFR- und UACR-Tests sollte sich an früheren Testergebnissen orientieren.[1],[6] Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den lokalen Leitlinien.
Welche Art von Probe wird für einen UACR-Test benötigt?
Der Schweregrad der Albuminurie wird in drei Kategorien eingeteilt und kann als Grundlage für Behandlungs- und Überweisungsentscheidungen dienen (bitte beachten Sie die lokalen Leitlinien).[1]
UACR-Messungen können jedoch eine natürliche biologische Variabilität aufweisen oder aufgrund anderer Ursachen als Nierenschäden vorübergehend erhöhte Werte aufweisen. Die folgenden Faktoren können die UACR-Ergebnisse beeinflussen und sollten bei der Bewertung der Ergebnisse berücksichtigt werden.[1]
- Sportliche Betätigung innerhalb von 24 Stunden vor der Probenahme
- Menstruation
- Fieber
- Infektion
- Ausgeprägter Bluthochdruck
- Ausgeprägte Hyperglykämie
- Kongestive Herzinsuffizienz
Um eine Albuminurie zu bestätigen, sollte der UACR-Test daher innerhalb von 3–6 Monaten wiederholt werden.[1]
*Tod, nicht tödlicher Herzinfarkt oder nicht tödlicher Schlaganfall;9 # > 40 % Abnahme der eGFR gegenüber dem Ausgangswert, die beim nächsten Studienbesuch anhält, eGFR von < 15 ml/min/1,73 m2, Beginn einer Nierenersatztherapie oder Tod aufgrund einer Nierenerkrankung.12
Wie können die UACR-Ergebnisse meine klinische Entscheidungsfindung unterstützen?
Wenn wiederholte UACR- und eGFR-Tests das Vorhandensein von einer chronischen Nierenerkrankung bei einem Patienten mit Typ-2-Diabetes bestätigt haben können nach internationalen Leitlinien sofortige Maßnahmen durch ein angemessenes klinisches Management ergriffen werden, um die Albuminurie zu senken und damit das kardiovaskuläre Risiko zu senken und das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung zu verlangsamen.[1],[3],[6] Dies kann das Herz und die Nieren Ihres Patienten schützen und das Leben verlängern.[1],[3],[6] Ausführliche Informationen entnehmen Sie bitte Ihren lokalen Leitlinien.
Informationen darüber, wie die UACR die klinische Entscheidungsfindung auch nach Diagnose einer chronischen Nierenerkrankung unterstützen kann, finden Sie unter der Frage „Sind nach Diagnose einer chronischen Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes weitere UACR-Tests erforderlich?“.
Muss sofort ein Nephrologe aufgesucht werden, wenn bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eine chronische Nierenerkrankung diagnostiziert wird?
Internationale Leitlinien empfehlen eine ganzheitliche Betreuung von Patienten mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung durch ein interdisziplinäres Team.[6] Die Testergebnisse können bei Behandlungs- und Überweisungsentscheidungen hilfreich sein, insbesondere bei stark erhöhter Albuminurie (≥ 300 mg/g) oder bei stark verringerter eGFR (< 30 ml/min/1,73 m2).[6] Genaue Empfehlungen finden Sie in den NVL-Leitlinien, sowie in der DDG-Praxisempfehlung und bei der DEGAM.
Sind nach der Diagnose von einer chronischen Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes weitere UACR-Tests erforderlich?
Sobald bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eine chronische Nierenerkrankung festgestellt wurde, wird nach aktuellen Leitlinien empfohlen, die UACR sowie die eGFR mindestens einmal jährlich weiter zu überwachen.[1] Diese Messungen sind notwendig, um das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse, das Risiko eines Fortschreitens der chronischen Nierenerkrankung, die Häufigkeit der Besuche und Tests sowie den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem der Patient an einen Nephrologen überwiesen werden sollte.[1],[9] Darüber hinaus wird bei Menschen mit stark erhöhter Albuminurie (UACR ≥ 300 mg/g) eine Senkung der UACR um ≥ 30 % empfohlen, um Herz und Nieren zu schützen.[1] Daher kann durch eine kontinuierliche Überwachung der UACR nicht nur das Fortschreiten der Krankheit beurteilen, sondern auch das Therapieansprechen überwacht und Behandlungsentscheidungen beeinflusst werden.[1]
Weitere Informationen zur Durchführung von UACR-Tests in Ihrem klinischen Umfeld finden Sie in Ihren lokalen Leitlinien und Protokollen, da diese je nach Standort und/oder Einrichtung variieren können.
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