Risikofaktoren & Folgen von Thrombosen
Welche Risikofaktoren und Folgen können auftreten?
Eine Thrombose-Entstehung hat meist nicht nur einen Grund allein, sondern verschiedene Faktoren können gemeinsam dazu führen, dass sich das Blutgerinnsel bildet. In der Fachsprache heißt dies, dass eine Thrombose „multifaktoriell“ bedingt ist. Veränderungen, die dazu führen, dass das Blut dickflüssiger wird, können die Entstehung einer Thrombose begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel Bluterkrankungen, die mit der unkontrollierten Vermehrung von Blutzellen einhergehen, oder die Vermehrung von Gerinnungsfaktoren nach einer Operation.
Größere orthopädische Operationen am Bein, z. B. das Einsetzen eines künstlichen Hüft- oder Kniegelenks stellen ein besonders hohes Risiko für die Entstehung einer Thrombose dar. Deshalb sollten beispielsweise nach einer Knie-Operation vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer Thrombose durchgeführt werden.
Wichtige Risikofaktoren für die Entstehung einer Thrombose:
- Große Operationen oder Verletzungen
- Bettruhe aufgrund einer akuten Erkrankung oder Ruhigstellung einer Extremität
- Krebserkrankungen
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
- Bluterkrankungen, die mit der unkontrollierten Vermehrung von Blutzellen einhergehen
- Schweres Krampfaderleiden (Varikosis)
- Schwangerschaft und Wochenbett
- Übergewicht
- Rauchen
- Einnahme bestimmter Medikamente: Hormone (z. B. Antibabypille, Hormon-Ersatztherapie in den Wechseljahren), Krebsmedikamente
- Angeborene oder erworbene Blutgerinnungsstörungen
- Höheres Lebensalter (über 60 Jahre)
- Eine vorausgegangene Thrombose oder Lungenembolie
Folgen einer Thrombose
Es sind nicht nur die Thrombosen, sondern insbesondere ihre Folgen, die zur Erkrankung führen. Eine thrombosierte Arterie kann Sauerstoffarmut in einem von dieser Arterie versorgten Organ auslösen. Die wohl bekanntesten Beispiele dafür sind der Herzinfarkt durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes oder der Schlaganfall durch eine verstopfte Hirnarterie. Zum anderen kann sich akut der Blutpfropf lösen, mit dem Blutstrom fortgerissen werden und ein Lungengefäß verstopfen. Man spricht dann von einer Lungenembolie.
Postthrombotisches Syndrom
Eine Tiefe Venen-Thrombose kann die Venenklappen schädigen und den venösen Blutrückstrom erschweren. Dadurch kann das Gewebe des betroffenen Beines geschädigt werden. Man spricht bei diesem Folgeschaden auch vom „postthrombotischen Syndrom“.
Es kann dabei zu einer dauerhaften Schwellung des Fußes bzw. Beines kommen, meist verbunden mit einem Spannungs- und Schweregefühl. Darüber hinaus kann sich die Haut vor allem am Innenknöchel bräunlich verfärben und sich narbig verändern. In schweren Fällen entsteht ein Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris), das zu einem chronischen Verlauf neigt und schwer behandelbar ist.
Lungenembolie
Eine Thrombose kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen, wenn sich der Blutpfropf löst und mit dem Blutstrom fortgerissen wird. Gelangt der Thrombus bis zu den Lungenarterien und verstopft ein Blutgefäß, entsteht eine Lungenembolie. Dabei handelt es sich um eine gefürchtete und potenziell lebensbedrohliche Komplikation. Schätzungen zufolge sterben daran jährlich in Europa mehr als 500.000 Menschen. Die Hauptsymptome einer Lungenembolie sind Atemnot, Herzrasen und Schmerzen in der Brust. Ferner können Angst und Beklemmungsgefühl, (Blut-)Husten, Schweißausbrüche und Ohnmachtsanfälle auftreten. Da es sich um einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand handelt, muss schon bei Verdacht auf Lungenembolie sofort ein Arzt gerufen werden.