Blutgerinnung
Eine Medaille mit zwei Seiten
Thromben bilden sich, wenn das Blut „gerinnt“. Dabei kommt es zu einer Verklumpung von Blutplättchen (Thrombozyten). Die Blutgerinnung ist ein natürlicher und wichtiger Schutzmechanismus des Körpers, der diesen bei Verletzungen vor Blutverlust bewahren soll. Das Zusammenspiel verschiedener Faktoren im Blut lässt in einem solchen Fall das Blut im Bereich der Wunde gerinnen. Es bildet sich ein Pfropf, der die Wunde verschließt und damit Blutungen Einhalt gebietet.
Allerdings ist die Blutgerinnung ein zweischneidiges Schwert: So segensreich sie ist, um bei Verletzungen Blutungen zu stoppen, so gefährlich ist sie, wenn der Prozess innerhalb des Herzens und des Blutgefäßsystems zur Bildung eines Blutgerinnsels führt. Denn die sich bildenden Thromben können Gefäße erschließen und damit den lebenswichtigen Blutfluss unterbrechen. Die Folgen sind abhängig davon, wo dies geschieht. Bildet sich der Thrombus im Bereich der Herzkranzgefäße sprechen die Mediziner von einem Herzinfarkt. Wird ein Blutgerinnsel zum Beispiel aus den Herzkranzgefäßen mit dem Blut ins Gehirn transportiert und führt dort zu einem Gefäßverschluss, so liegt ein Schlaganfall vor. Bei einer Thrombenbildung im Herzvorhof, die durch ein Vorhofflimmern begünstigt wird, droht ebenfalls ein Schlaganfall.
Bei einer Bildung eines Blutgerinnsels im Bereich der Beinvenen kommt es zu einer Thrombose mit der Gefahr der Entwicklung einer Lungenembolie.
Die Blutgerinnung wird im Körper durch das komplexe Zusammenspiel verschiedener Gerinnungsfaktoren fein gesteuert. Dieses Zusammenspiel der Gerinnungsfaktoren lässt sich allerdings beeinflussen. Damit kann man zwangsläufig auch auf die Neigung zur Thrombusbildung und ebenso auf die Blutungsneigung Einfluss nehmen.