Wie lässt sich Herzinsuffizienz behandeln?

Herzinsuffizienz besteht dauerhaft. Sie lässt sich nicht heilen, aber behandeln. Dazu gehört unter anderem, die Ursache der Herzinsuffizienz sowie ihre Symptome zu behandeln. Das geschieht in der Regel mit Medikamenten, aber auch mit einer Veränderung der Lebensweise. Beides hilft Ihnen, mit chronischer Herzinsuffizienz und ihren Symptomen zu leben.1

 

Regelmäßige Kontrollen durch Ihren Arzt helfen, frühzeitg zu erkennen, ob die Behandlung wirkt oder eventuell angepasst werden muss.

Herzinsuffizienz-Medikamente und Tipps für die Einnahme

In den letzten Jahren haben Forscher viele neue Medikamente entwickelt, mit denen sich Herzinsuffizienz gut behandeln lässt. Da diese Medikamente jeweils unterschiedlich wirken, werden sie in verschiedene Arten oder Klassen unterteilt.1-4 Welche das genau sind, erfahren Sie im „Glossar“.

 

Damit sich Ihr Körper an ein neues Medikament gewöhnen kann, wird Ihr Arzt Ihnen zunächst eine niedrige Dosis davon verschreiben und je nach Wirkung und Verträglichkeit die Dosis dann nach und nach erhöhen.

 

Eventuell verschreibt Ihnen Ihr Arzt mehr als ein Medikament, um damit verschiedene Symptome zu behandeln. Es ist wichtig, dass Sie alle Ihre Arzneimittel genau so einnehmen, wie es Ihnen Ihr Arzt verordnet hat. Nur so können die Medikamente richtig wirken.

Medikamente

Damit Sie Ihre Medikamente nicht vergessen, versuchen Sie, aus der Einnahme eine feste Gewohnheit zu machen. Nehmen Sie Ihre Medikamente beispielsweise immer nach dem Zähneputzen oder vor dem Frühstück ein.

Uhr

Vielleicht müssen Sie manche Medikamente zu unterschiedlichen Tageszeiten einnehmen. Dann ist es hilfreich, wenn Sie auch Ihre Angehörigen oder Freunde darüber informieren, welche Medikamente Sie zu welcher Tageszeit einnehmen sollen. So können sie Sie zum Beispiel an die Einnahme erinnern und Sie auf diese Weise bei der Behandlung der Herzinsuffizienz unterstützen.

App

Sie können sich auch bequem über eine Smartphone-App oder mit einem Wecker an die Medikamenteneinnahme erinnern lassen.

Regelmäßige Kontrolle ist wichtig – beim Arzt und auch zu Hause

Wenn Ihr Arzt Ihnen Medikamente verschreibt, wird er regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen. So kann er feststellen, wie gut die Medikamente wirken und ob sich Symptome verbessert haben.

 

Zu den Untersuchungen gehören zum Beispiel Blutuntersuchungen und die Überwachung des Blutdrucks, aber auch des Gewichts. Denn eine plötzliche Gewichtszunahme kann ein Anzeichen für eine Störung des Flüssigkeitshaushalts und damit für eine Verschlechterung sein.

 

Ihr Arzt wird Sie aber auch darum bitten, dass Sie selbst sowie Ihre Angehörigen und Freunde auf Veränderungen Ihrer Symptome achten und auch darauf, wie gut Sie mit der Herzinsuffizienz im Alltag zurecht kommen.

 

Wenn Symptome schlechter werden, ist dies immer ein Warnsignal des Körpers. Geht es Ihnen plötzlich deutlich schlechter, kann es sich um eine sogenannte Herzinsuffizienz-Dekompensation handeln und Sie müssen eventuell für eine Weile im Krankenhaus behandelt werden.

Wenn Sie folgende Anzeichen bemerken oder Ihnen Sorgen bereiten, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Arzt: Ihr Arzt weiß, was zu tun ist, damit es Ihnen bald wieder besser geht.5-7

Erhöhte Gewichtszunahme

starke Gewichtszunahme

Zunehmende Kurzatmigkeit

stärkere Kurzatmigkeit

Schwellungen in Beinen und Knöcheln

stärkere Schwellungen in Beinen und Knöcheln

verschlimmerndes Schwindelgefühl

neues oder sich verschlimmerndes Schwindelgefühl

Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit

Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit

Anhaltende Brustschmerzen

anhaltende Brustschmerzen (Angina pectoris)

Erhöhte Herzfrequenz

erhöhter Herzschlag / Herzrasen (Palpitationen)

Zunehmende Schlafprobleme

Schlafprobleme

Veränderungen der Lebensweise

Eine Veränderung der Lebensweise mit gesunder Ernährung und mehr Bewegung ist ein wichtiger Baustein der Behandlung. Eine gesunde Lebensweise kann helfen, Symptome zu lindern, und dazu beitragen, dass die Herzinsuffizienz nicht schlechter wird.

Ernährungsumstellung und Gewichtskontrolle

Ihr Arzt wird Ihnen Tipps für eine geeignete Ernährung geben. Dazu gehört in der Regel, weniger Salz und Fett zu essen und auf Alkohol zu verzichten. Bei Übergewicht ist es wichtig, abzunehmen, da zu viel Gewicht das Herz zusätzlich belastet und auf Dauer weiter schwächt.

Umgang mit Herzinsuffizienz Teaser 1
Umgang mit Herzinsuffizienz Teaser 2

Regelmäßige Bewegung

Den meisten Menschen mit Herzinsuffizienz wird eine leichte körperliche Betätigung empfohlen. Sie kann die Symptome lindern und das Wohlbefinden steigern.

Dieser wesentliche Baustein in der Therapie der Herzinsuffizienz ist wichtig für eine optimale langfristige Versorgung Betroffener.

Bitten Sie auch gerne Ihren Arzt um Tipps und Hinweise zu gesunder Bewegung im Alltag.

Mit dem Rauchen aufhören

Rauchen schadet den Blutgefäßen und dem Herzen! Es kann zum Beispiel zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen, den Herzmuskel schädigen oder eine vorhandene Schädigung noch schlimmer machen. So kann das Herz den Körper immer schlechter mit Blut versorgen.

Versuchen Sie also möglichst, mit dem Rauchen aufzuhören. Ihr Arzt kann Sie dabei unterstützen. Fragen Sie ihn am besten noch heute nach einem Rauchentwöhnungsprogramm.

Umgang mit Herzinsuffizienz Teaser 3
Umgang mit Herzinsuffizienz Teaser 4

Soziale und emotionale Unterstützung

Eine Erkrankung des Herzens wie Herzinsuffizienz und ihre Behandlung können Angst machen, aber bei Ihrem Arzt sind Sie in guten Händen und er wird alles tun, damit es Ihnen besser geht.

Versuchen Sie, sich zu entspannen und Aktivitäten nachzugehen, die Ihnen Freude machen und Ihnen das Gefühl geben, dass Sie die Kontrolle über Ihre Erkrankung haben.

 

Dabei sind auch Ihre Angehörigen und Freunde eine wertvolle Unterstützung: Sie können Ihnen dabei helfen, Ihren Behandlungsplan einzuhalten, Ihre Lebensweise zu ändern und sich an Ihr Leben mit der Erkrankung zu gewöhnen. Pflegen Sie weiterhin soziale Kontakte und sprechen Sie mit nahestehenden Menschen darüber, wenn es Ihnen einmal nicht gut geht oder Sie Angst haben. Gespräche über Ihre Gefühle können helfen, dass es Ihnen wieder besser geht.

 

Auch Selbsthilfegruppen sind eine gute Stütze. Der Austausch mit anderen Patienten kann Ihnen helfen, sich nicht allein zu fühlen und einen besseren Umgang mit der Krankheit zu erlangen. Zu wissen, „Ich bin nicht allein", gibt Kraft. Sicher gibt es auch in Ihrer Nähe eine solche Gruppe. Fragen Sie Ihren Arzt danach.

 

Tipps für Angehörige finden Sie HIER

Literaturangaben: