RSNA 2023 – Umweltverträglichkeit von Multidosis-Kontrastmittel-Injektoren

In der diagnostischen Bildgebung fällt eine beträchtliche Menge an Kunststoffabfall an. Multidosis-Injektoren tragen dazu bei, die Menge an Kunststoffabfällen und verworfenem Kontrastmitteln zu verringern.
Präsentationstag: | 28.11.2023 |
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Autor: | mh/ktg |
Sprecher: | Seyedeh Alavi, University of California, Irvine (UCI), USA |
Quelle: | RSNA 2023 |
Multidosis-Kontrastmittel-Injektoren sind wirtschaftlich. Sie tragen dazu bei, den Kontrastmittel- und Kunststoffverbrauch erheblich zu reduzieren. Sie verringern damit den CO2-Fußabdruck von kontrastverstärkten Untersuchungen.
Erhebliche Menge an Plastikmüll und CO2-Emissionen durch diagnostische Bildgebung
In der diagnostischen Bildgebung werden viele Einweg-Plastikbehälter verwendet, was zu einer erheblichen Menge an Plastikmüll und CO2-Emissionen führt. Der Einsatz von Multidosis-Injektoren ist ein möglicher Ansatz, um diese Umweltauswirkungen zu minimieren.
Seyedeh Alavi, University of California, Irvine (UCI), USA, untersuchte die Umweltvorteile von Multidosis-Injektoren im Vergleich zu Einzeldosis-Injektoren. Ihr Ziele:
- zu ermitteln, wie sich die Menge verworfenen iodhaltigen Kontrastmittels durch Verwendung von Mehrfachdosis-Injektoren reduziert
- die Menge an Einweg-Kunststoffabfällen bei Multidosis-Injektoren im Vergleich zu Einzeldosis-Injektoren zu vergleichen
- den Ausstoß von Treibhausgasen zu quantifizieren, der bei Verwendung von Multidosis-Injektoren im Vergleich zu Einzeldosis-Injektoren entsteht
Vergleich von Plastik- und KM-Abfall für beide Injektorarten
Für ein Jahr (Januar 2022 bis Januar 2023) wurden alle kontrastmittelverstärkten CT-Untersuchungen im UCI-Traumazentrum in der Datenbank identifiziert. Für Einzeldosis-Injektionen wurden die verbrauchten Kontrastmittelmengen und die Scandaten ermittelt.
Anhand dieser Daten wurden die Menge verworfenen Kontrastmittels und der durchschnittliche Verbrauch von Spritzen, Injektor- und Patientenschläuchen und Spikes auf die Verwendung eines Multidosis-Injektors umgerechnet.
Die Menge des verworfenen Kontrastmittels pro Jahr wurde für beide Injektorarten berechnet.
Ausgehend von der Annahme, dass bei der Herstellung von 1 kg Kunststoff 6 kg CO2 emittiert werden, wurden die jährlichen CO2-Emissionen für beide Injektorarten errechnet.
Ergebnisse: Multidosis-Systems reduzieren Plastik- und Kontrastmittel-Abfall
Bei 21.923 kontrastverstärkten CT-Scans innerhalb eines Jahres betrug der Gesamt-Kontrastmittelverbrauch 229.373 ml.

Schätzungen pro Patient
Im Durchschnitt würde der Multidose-Injektor den Kontrastmittelverbrauch pro Patient erheblich reduzieren
- Kontrastmittelverbrauch (107,33 ml gegenüber 113,41 ml)
- Kontrastmittelabfall (4,38 ml vs. 10,46 ml)
- die durchschnittliche Anzahl von Spritzen/Spikes (1,05 vs. 2)
Die Verbrauch an Schläuchen war bei beiden Injektorarten ähnlich (1,01 vs. 1).
Schätzungen pro Jahr
Die geschätzte Gesamtmenge an Kunststoffabfällen war mit dem Multidosis-Injektor deutlich geringer (679,59 kg gegenüber 876,92 kg).
Dies schlägt sich in deutlich geringeren CO2-Emissionen nieder (4.077,5 kg gegenüber 5.261,5 kg) – ein Rückgang von 22,5 % bei Verwendung eines Multidosis-Systems.
Der gesamte Kontrastmittelabfall in einem Jahr betrug ca. 230 Liter bei Einzeldosis gegenüber ca. 96 Litern bei Multidosis-Injektion – ein Rückgang um 58,1 % bei Verwendung eines Multidosis-Systems.
Andere Studien zeigen Wirtschaftlichkeit
- Eine britische Studie (Dlotko et al. 2020) berichtet von Kosteneinsparungen von bis zu 38 % bei Multidosis-Iod-KM-Verpackungen gegenüber Einzeldosen.
- Eine US-Studie (Lindsey et al. 2023) geht von einer jährlichen Kostenreduzierung von 35 % durch den Wegfall von Verbrauchsmaterialien aus.
Fazit: Multidosis-Injektoren sind wirtschaftlich und reduzieren Müll
Multidosis-Kontrastmittelinjektoren sind wirtschaftlich. Sie helfen, Kontrastmittel und Kunststoffe erheblich zu reduzieren. Sie reduzieren daher den CO2-Fußabdruck von kontrastverstärkten Untersuchungen.