Symptome und Vorkommen von tiefen Venen-Thrombosen
Welche Symptome treten auf?
Eine Thrombose ist eine Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Gefäß bildet. Grundsätzlich können Thrombosen in allen Blutgefäßen vorkommen. Am häufigsten treten Thrombosen jedoch in den tiefen Bein- und Beckenvenen auf.
Eine Thrombose-Entstehung hat meist nicht nur einen Grund allein. Bereits vor über 150 Jahren beschrieb der Berliner Pathologe Rudolf Virchow drei Faktoren, die sich gegenseitig verstärken und die Entstehung einer Thrombose begünstigen:
- eine Veränderung des Blutstromes: Verlangsamung oder Verwirbelung des Blutflusses (z. B. Verlangsamung durch Bettlägerigkeit)
- Schäden an der Gefäßwand (z. B. bei Operationen)
- Veränderungen der Blutzusammensetzung, zum Beispiel Vermehrung von Blutgerinnungsfaktoren postoperativ, während der Schwangerschaft oder nach der Geburt des Kindes.
Diese drei Faktoren werden „Virchow’sche-Trias“ genannt und gelten noch heute.
Jedes Jahr sind in Deutschland bis zu 100.000 Menschen erstmals von einer Thrombose betroffen. Besonders gefährdet sind Patienten, die sich einer größeren orthopädischen Operation am Bein unterziehen, z. B. Einsetzen einer Hüft- oder Kniegelenksendoprothese. Bei diesen Patienten wird heute in aller Regel eine Thrombose-Prophylaxe als vorbeugende Maßnahme durchgeführt.
Ebenfalls gefährdet sind Frauen während der Schwangerschaft, in der Zeit nach der Geburt sowie während der Einnahme von Hormonpräparaten zur Empfängnisverhütung oder als Hormonersatztherapie während und nach den Wechseljahren.
Häufigkeit und Vorkommen von Thrombosen
Pro Jahr sind etwa 90 bis 130 von 100.000 Menschen erstmals von einer Tiefen Venen-Thrombose betroffen; das entspricht etwa 0,1 % der Allgemeinbevölkerung. In Abhängigkeit von der Definition sowie von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und von zahlreichen Risikofaktoren kann die Häufigkeit stark schwanken.
Grundsätzlich können Thrombosen in allen Blutgefäßen vorkommen, sowohl in den Arterien, die mit dem sauerstoffreichen Blut die Körperorgane versorgen, als auch in den Venen, die das sauerstoffarme Blut aus den Organen zur Lunge transportieren. Die Thrombose wird dementsprechend Arteriothrombose (Thrombose in den Arterien) oder Phlebothrombose (Thrombose in den Venen) genannt.
Im Gegensatz zu den oberflächlichen Venen, die unter der Haut als blaue Adern sichtbar sind, verlaufen die tiefen Venen eingebettet zwischen der Bein- bzw. Armmuskulatur und sind nicht sichtbar. Am häufigsten treten Thrombosen in den tiefen Bein- und Beckenvenen auf (siehe Abb.).
Pädiatrische venöse Thromboembolien (VTE)
Zu den venösen Thromboembolien zählen Thrombosen in Gehirnvenen und Sinusthrombosen, die Lungenembolie (ein Blutgerinnsel, das ein Lungengefäß blockiert) und die tiefe Venenthrombose (ein Blutgerinnsel in einer tiefen Vene, oft im Bein).
Diese Thromboembolien werden immer häufiger bei hospitalisierten Kindern diagnostiziert. Der Grund sind die gestiegenen Überlebenschancen von Kindern mit lebensbedrohlichen oder chronischen Erkrankungen und das gewachsene Bewusstsein der Pädiater für diese Komplikation. Der häufigste Risikofaktor ist ein Venenverweilkatheter.[1]
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