Chronische Nierenerkrankung

Chronische Nierenerkrankung und Typ-2 Diabetes: Ursachen, Folgen, Diagnose, Therapie

Welche Ursachen und Folgen hat die chronische Nierenerkrankung bei Typ-2 Diabetes? Welche Diagnose und Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die chronische Nierenerkrankung (CKD) ist eine der häufigsten Begleiterkrankungen beim Typ-2-Diabetes (T2D). In einem rund 10-minütigen Video erläutert Herr Prof. Stephan Martin (Chefarzt für Diabetologie Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf, VKKD) alles Wissenswerte zu Ursachen, Diagnose, Therapie und vielem mehr. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Aufbau der Nieren 

Jeder Mensch hat zwei Nieren, die bohnenförmig aussehen und sich im unteren Rückenbereich befinden. Nieren scheiden Giftstoffe aus, recyclen Nährstoffe und Mineralien und waschen Blut. Außerdem regulieren sie den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt, steuern den Blutdruck und den Säure-Basenhaushalt (pH-Wert) und bilden wichtige Hormone. 

Auswirkungen von T2D auf die Nieren 

Fast jeder zweite Mensch mit T2D entwickelt eine CKD. Bei einer Schädigung der Nieren kann es zu einem 10-fach höheren Sterberisiko oder Dialysepflicht kommen und die Lebenserwartung wird um bis zu 16 Jahre reduziert. Zudem gibt es ein höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. 

Kontrolle der Nieren

Bei T2D sollte eine Kontrolle der Nieren jährlich erfolgen, um die Nieren auf Schäden zu prüfen und eventuelle Behandlungsschritte einzuleiten.

Diagnostik

Zur Diagnose von möglichen Nierenschäden sollten die Kreatininwerte im Blut und die Ausscheidung von Albumin im Urin bestimmt werden (UACR). Zudem ist eine Berechnung der glomerulären Filtrationsrate (GFR), also die Berechnung der Nierenfunktion, notwendig, da diese aussagekräftiger ist als der Kreatininwert.

Therapie

Bei einer Früherkennung kann man Nierenschäden aufhalten oder sogar rückgängig machen.

Sie als Patient*in können durch regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Kontrolltermine beim Arzt, eine konsequente Medikamenteneinnahme, Nikotinverzicht und einer Gewichtsreduktion bei Übergewicht dazu einen großen Beitrag leisten. 

Um Nierenschäden vorzubeugen, sind folgende Dinge wichtig: Eine regelmäßige Blutdruckkontrolle, die konsequente Medikamenteneinnahme, eine regelmäßige Diabetes-Kontrolle und eine konsequente Blutzuckereinstellung bei Diabetes. Sind schon Nierenschäden aufgetreten, ist es wichtig, die Blutfette zu kontrollieren, zu hohe Cholesterinwerte zu behandeln, strikt Risikofaktoren für Herz- und Gefäßgesundheit zu reduzieren und bei entsprechender Empfehlung des Hausarztes einen Nierenspezialisten zu konsultieren.

Es können zusätzlich einige Medikamente eingesetzt werden, z.B. ACE-Hemmer und Sartane, SGLT2-Hemmer oder auch nicht-steroidale Mineralokortikoid-Rezeptorantagonisten (nsMRA). 

 

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