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Arzneimittel-Mythen und -Fakten

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Mythen und Fakten über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln

Liebe Patient*innen, wir verstehen, dass das Thema Arzneimittelnebenwirkungen und Risiken beunruhigend sein kann.

Wir möchten Sie über die Fakten und Mythen von Arzneimitteln aufklären und Ihnen helfen, sich sicher und gut informiert zu fühlen. 

Klinische Studien mit vielen Patient*innen bestätigen die Wirksamkeit und Sicherheit eines Medikaments, bevor es auf den Markt kommt. Jedoch kann jedes Medikament Nebenwirkungen haben. Es ist nicht richtig zu behaupten, dass gute Medikamente ausschließlich positive Effekte haben. Auch das Verfallsdatum auf der Packung ist wichtig zu beachten, da es ein Hinweis darauf ist, wann die Wirksamkeit und Sicherheit nicht mehr garantiert werden kann. Besuchen Sie unsere Webseite und nehmen Sie an unserem interaktiven Quiz teil, um mehr zu erfahren.


Testen Sie Ihr Wissen im Quiz.

Sind die folgenden Aussagen wahr oder falsch?

“Gute Medikamente verursachen ausschließlich positive Effekte. Nebenwirkungen sind ein Zeichen schlechter Qualität.”
  • Falsch

    Jedes Medikament kann nicht nur erwünschte, sondern auch unerwünschte Wirkungen im Körper verursachen. Medikamente werden daher gründlich getestet und von den Gesundheitsbehörden nur zugelassen, wenn sie wirksam und gut verträglich sind und ihr Nutzen die Risiken in der geprüften Gruppe von Patienten übersteigt.

“Bevor ein Medikament in der Apotheke landet, werden seine Wirksamkeit und Sicherheit in klinischen Studien mit vielen Patienten geprüft und bestätigt.”
  • Richtig

    Die Arzneimittelentwicklung ist ein streng regulierter Prozess, der etwa 10 bis 12 Jahre dauern kann. In dieser Zeit wählen die Wissenschaftler die geeignetsten Moleküle aus und optimieren ihre Struktur, um das Maximum an Wirkung und Verträglichkeit herauszuholen. Der beste Kandidat für ein neues Medikament wird in klinischen Programmen an vielen Patienten untersucht, die freiwillig an den Studien teilnehmen. Schließlich prüfen die internationalen und nationalen Gesundheitsbehörden alle Daten: Erst wenn sie die Zulassung erteilen, kann das Medikament Patienten zur Verfügung gestellt und in Apotheken angeboten werden.

“Natürlich schreiben Pharma-Unternehmen nicht alle Nebenwirkungen in den Beipackzettel – das würde ja Patienten abschrecken und das Geschäft schädigen.”
  • Falsch

    Die Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Medikamentenanwendung und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die von Ärzten im Verlauf der klinischen Studien beobachtet wurden, müssen gemeinsam mit erforderlichen Warnhinweisen im Beipackzettel aufgeführt sein. Bevor ein Medikament verkauft werden darf, müssen die Verpackung und der Beipackzettel zusammen mit dem Arzneimittel geprüft und von den Gesundheitsbehörden zugelassen werden. Der Beipackzettel wird regelmäßig aktualisiert, um alle Nebenwirkungen in Zusammenhang mit der Medikamentenanwendung aufzunehmen, die im Laufe der Jahre beobachtet werden.

“Pharma-Unternehmen wollen gar nicht, dass ich den Beipackzettel lese und all die möglichen Nebenwirkungen verstehe. Darum schreiben sie den Beipackzettel so, dass man ihn kaum verstehen oder lesen kann – allein schon wegen der Schriftgröße.”
  • Falsch

    Nicht die Arzneimittelhersteller, sondern die Gesundheitsbehörden definieren, wie der Beipackzettel aussehen soll – inhaltlich wie auch in Bezug auf das Format, einschließlich Verständlichkeit, Lesbarkeit und Schriftgröße. Darum sehen innerhalb eines Landes die Beipackzettel für alle Arzneimittel mehr oder weniger gleich aus. Uns ist bewusst, dass Beipackzettel nicht immer leicht zu lesen sind. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, welche Nebenwirkungen bekannt sind. Bei Fragen sollten Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker rückversichern.

“Das Einnahmeregime zu verändern – also zum Beispiel mehr oder weniger von dem Medikament zu nehmen als verschrieben – kann die positive Wirkung beeinträchtigen und die Gesundheit gefährden.”
  • Richtig

    Die optimale Dosis zu bestimmen, ist Teil der umfassenden, streng geregelten Arzneimittelentwicklung. Der Beipackzettel nennt die empfohlene Dosierung, die in großen klinischen Studien festgelegt und bestätigt wurde. Ein erfahrener Arzt kann eigenverantwortlich die Dosis für einen Patienten bei Bedarf individuell anpassen. Eigenständig sollten Sie sie jedoch niemals verändern: Die Wirkung des Medikaments könnte geschwächt und Nebenwirkungen verstärkt werden.

“Selbst wenn vielleicht manche Unternehmen ihre Medikamente gründlich testen: Es gibt sicher andere, die Qualität nicht so ernst nehmen.”
  • Falsch

    Alle Pharma-Unternehmen unterliegen strengen Richtlinien und internationalen Standards. Aufgestellt und kontrolliert werden diese Regeln von den internationalen und nationalen Gesundheitsbehörden. Wenn ein Hersteller diesen hohen Standards nicht entspricht, Aktivitäten nicht vollständig dokumentiert oder die gelieferten Daten nicht ohne jeden Zweifel die Sicherheit des neuen Medikaments und seinen klaren Nutzen für Patienten bestätigen, erhält das Unternehmen auch keine Zulassung.

“Das Verfallsdatum auf der Arzneimittelpackung hat nichts zu sagen. Die Tabletten wirken auch Jahre nach diesem Datum noch wunderbar.”
  • Falsch

    Manche Medikamente verlieren ihre Wirkung oder sind nicht mehr gut verträglich, wenn sie zu alt werden. Beides kann Ihre Gesundheit gefährden. Wirksamkeit und Verträglichkeit sind bis zu dem angegebenen Datum nachgewiesen. Abgelaufene Medikamente sollten nicht mehr benutzt werden.

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