Vor dem Hintergrund des weiterhin hohen ungedeckten Bedarfs bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen baut Bayer sein Portfolio kontinuierlich aus – mit dem Ziel, eine führende Rolle in der Kardiologie einzunehmen und sich als starker Partner in der Herzinsuffizienzversorgung zu etablieren. Dabei verfolgt das Unternehmen einen holistischen Ansatz, der auch beteiligte Organsysteme in den Blick nimmt.

Älteres Paar läuft Arm im Arm durch einen Park

So vereinen sich unter dem Dach von Bayer moderne Therapieansätze und erweiterte Behandlungsmöglichkeiten entlang der gesamten Patient Journey bei Herzinsuffizienz. Ziel ist es, den komplexen Herausforderungen der Herzinsuffizienz mit einem ganzheitlichen, patientenzentrierten Ansatz zu begegnen. Dieser reicht von der kardiovaskulären Protektion mit Finerenon – auch in Kombination mit einem SGLT-2-Inhibitor – bei chronischer Nierenerkrankung (CKD) mit Albuminurie in Verbindung mit Typ-2-Diabetes (T2D), über die Transthyretin-Stabilisierung (TTR-Stabilisierung) bei kardialer Amyloidose (ATTR-CM) mit Acoramidis, bis hin zur Vericiguat-Therapie als Ergänzung zur leitliniengerechten Basistherapie – und damit als fünfte Säule bei instabiler Herzinsuffizienz nach Dekompensation.

Über Beyonttra® (Acoramidis) 

Beyonttra ist indiziert zur Behandlung der Wildtyp- oder hereditären Transthyretin-Amyloidose bei erwachsenen Patienten mit Kardiomyopathie (ATTR-CM). 

 

Bayer Pharma AG: Fachinformation Beyonttra®, Stand Juni 2025 

Acoramidis bietet eine nahezu vollständige TTR-Stabilisierung bei kardialer Amyloidose

Der Wirkstoff Acoramidis ist ein nahezu vollständiger Stabilisator von Transthyretin (TTR) mit einer Stabilisierung von ≥ 90 %. Seit dem 1. April 2025 ist der Wirkstoff in Deutschland unter dem Handelsnamen Beyonttra® zur Behandlung der Wildtyp- oder hereditären Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) bei erwachsenen Patienten verfügbar. ATTR-CM ist eine systemische, progrediente, tödlich verlaufende Erkrankung, bei der unlösliche Amyloidfibrillen im Myokard abgelagert werden. Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) kann sich hinter einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) mit diffuser Symptomatik verbergen und ist daher häufig unterdiagnostiziert.

ATTR-CM ist eine unterdiagnostizierte progressive und tödliche Erkrankung

Die Destabilisierung des Transthyretin-Proteins (TTR) ist der zentrale pathophysiologische Mechanismus, der zur Entwicklung der Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) führt. Acoramidis wurde gezielt entwickelt, um die maximale TTR-Stabilisierung durch die protektive, natürlich vorkommende hochstabile T119M-Mutation nachzuahmen, die eine 37-fach stärkere Stabilisierung des TTRs zeigt als beim Wildtyp. In der Zulassungsstudie ATTRibute-CM zeigte Acoramidis über einen Zeitraum von 30 Monaten eine signifikante Überlegenheit gegenüber Placebo hinsichtlich des primären Endpunkts: einer hierarchischen Analyse der Kombination aus Gesamtmortalität, kardiovaskulär bedingter Hospitalisierung, 6-Minuten-Gehstrecke und NT-proBNP (jeweils gegen Baseline), analysiert mittels stratifiziertem Finkelstein-Schoenfeld-Test (Win-Ratio: 1,8; 95 %-KI: 1,4–2,2; p < 0,01).

Grafik Kombinierter Endpunkt aus Gesamtmortalität und kardiovaskular-bedingter Hospitalisierung: Zeit bis zum ersten Ereignis

Für den kombinierten Endpunkt aus Gesamtmortalität oder erster kardiovaskulär bedingter Hospitalisierung (präspezifizierte Cox-Regressionsanalyse) war bereits nach 3 Monaten für Acoramidis im Vergleich zu Placebo ein relevanter Effekt zu beobachten, der sich bis zum Monat 30 kontinuierlich verstärkte: Acoramidis zeigte eine im Vergleich zu Placebo 36 %-ige Risikoreduktion (HR: 0,65; 95 %-KI: 0,50 – 0,83; p = 0,0008). In einer logistischen Modellierung basierend auf den Daten der Attribute-CM-Studie konnte gezeigt werden, dass eine Zunahme an TTR im Serum um 5mg/dl an Tag 28 mit einer Reduktion des Mortalitätsrisikos um fast 31 % korreliert war.,a

 

Acoramidis zeigt anhaltenden klinischen Nutzen bei ATTR-CM
 

Die ATTR-CM wird aufgrund ihrer diffusen Symptomatik häufig erst spät diagnostiziert – mit negativen Auswirkungen auf die Lebensqualität und Prognose der Patienten. Nach Diagnosestellung beträgt das mediane Überleben von Patienten ohne Behandlung nur drei bis fünf Jahre. Primäres Ziel ist es, die Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren und durch eine gezielte Therapie – beispielsweise mit Acoramidis – weitere Amyloid-Ablagerungen zu minimieren und so die Prognose zu verbessern.


Vor allem bei älteren Patienten mit einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion und extrakardialen Red Flags sollte immer auch an eine ATTR-CM gedacht werden“, erklärt Prof. Dr. Fabian Knebel, Berlin. „Mit der Zulassung von Acoramidis steht eine neue Therapieoption zur Verfügung, die auf eine nahezu vollständige Stabilisierung von Transthyretin (TTR) abzielt. Für Patienten ergeben sich daraus positive Effekte auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität und Leistungsfähigkeit.“


Patienten, die mit Acoramidis behandelt wurden, wiesen nach 30 Monaten gegenüber Baseline einen signifikant besseren Erhalt der Lebensqualität auf – gemessen am KCCQ-Overall Summary Scoreb,c – im Vergleich zu Placebo. Die Kurven trennten sich bereits ab Monat 3 und liefen konsistent weiter auseinander. Auch bei der 6-Minuten-Gehstreckeb,d waren positive Effekte für Acoramidis im Vergleich zu Placebo zu beobachten: bei 40 % der mit Acoramidis behandelten Patienten verbesserten sich gegenüber Placebo nach 30 Monaten die 6-Minuten-Gehstrecke gegenüber 22 % in der Placebo-Gruppe.

Über Kerendia® (Finerenon) 

Kerendia wird angewendet zur Behandlung von chronischer Nierenerkrankung (mit Albuminurie) in Verbindung mit Typ-2-Diabetes bei Erwachsenen.  

 

Bayer Pharma AG: Fachinformation Kerendia® 10 mg/-20 mg Filmtabletten, Februar 2023 

Frühe und kombinierte Therapie mit Finerenon bei HFpEF als Komorbidität bei CKD in Verbindung mit T2D 
 

Mehr als 50 % der Herzinsuffizienz-Patienten leiden an einer Herzinsuffizienz (HF) mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) ≥ 40 %. Die Patienten haben trotz Standard-Therapie ein hohes Restrisiko für unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse. Nach dem ESC-Leitlinien Update Herzinsuffizienz sollten Patienten mit chronischer Nierenerkrankung in Verbindung mit T2D konsequent auf Finerenon eingestellt werden, um das Risiko für herzinsuffizienzbedingte Hospitalisierungen zu reduzieren 
 

Bereits die Ergebnisse der präspezifizierten, explorativen, gepoolten Analyse FIDELITY zeigten, dass Finerenon sowohl das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse – wie etwa erstmalige und wiederholte Hospitalisierungen infolge von Herzinsuffizienz – reduzieren als auch das Fortschreiten einer Albuminurie verlangsamen kann. Der kardiovaskuläre Nutzen von Finerenon war konsistent – unabhängig von der Anwendung eines SGLT-2i zum Zeitpunkt der Baseline. In der neuen CONFIDENCE-Studie wurde die Wirkweise der gleichzeitigen Anwendung von Finerenon mit SGLT-2i sowie der additive Therapieeffekt unter Finerenon mit SGLT-2i bestätigt. Finerenon stellt somit eine dritte Säule für die Therapie von Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) in Verbindung mit Typ-2-Diabetes (T2D) dar.

Additiver Effekt von Kerendia und SGLT2i auf die Senkung der Albuminurie
Kerendia: Laut aktuellen Empfehlungen die neue tragende Therapiesäule

„Es ist entscheidend, die medikamentöse Therapie mit Finerenon bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung in Verbindung mit T2D möglichst frühzeitig zu beginnen – idealerweise präventiv vor dem Auftreten einer Herzinsuffizienz – um Morbidität und Mortalität in dieser Patientengruppe zu senken“, erklärt Prof. Dr. Henrik Fox, Bad Oeynhausen. „Die European Society of Cardiology (ESC) empfiehlt bei Patienten mit T2D einmal jährlich die Bestimmung der UACR und der eGFR, um Risikopatienten zu identifizieren und eine frühzeitige Therapie mit Finerenon einzuleiten.“


Die logische Konsequenz aus den positiven kardioprotektiven Daten der FIDELITY-Analyse war, Finerenon bei Patienten mit Herzinsuffizienz mit LVEF ≥ 40 % zu prüfen. In der dafür initiierten randomisierten Phase-III-Studie FINEARTS-HF konnte für das Patientenkollektiv aus HF mit LVEF ≥ 40 % eine klinisch relevante relative Risikoreduktion um 16 % im kombinierten primären Endpunkt kardiovaskulärer Tod und HF-Ereignisse gezeigt werden. Der Effekt von Finerenon trat dabei unabhängig von SGLT-2i-Gabe und Ejektionsfraktion auf. Auf Basis dieser positiven Studienergebnisse wurde Finerenon am 15. Juli 2025 von der FDA in den USA zur Behandlung der Herzinsuffizienz mit LVEF ≥ 40 % zugelassen. Die Zulassung in Europa wird für 2026 erwartet.

Über Verquvo® (Vericiguat) 

Verquvo wird angewendet zur Behandlung von symptomatischer, chronischer Herzinsuffizienz bei erwachsenen Patienten mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF), die nach einem kürzlich aufgetretenen Dekompensationsereignis (Worsening Heart Failure), das eine intravenöse Therapie erforderte, stabilisiert wurden.

 

Bayer Pharma AG: Fachinformation Verquvo® 2,5 mg/-5 mg/-10 mg Filmtabletten, Juli 2021

Vericiguat ergänzt die Standardtherapie bei HFrEF mit signifikanter Risikoreduktion
 

Bei einer chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) beginnt mit der ersten Dekompensation eine progrediente Phase der Krankheitsverschlechterung. Diese instabile Herzinsuffizienz, auch als „Worsening Heart Failure“ (WHF) bezeichnet – kann selbst bei Patienten auftreten, die bereits auf eine Drei- oder Vierfachtherapie gemäß Leitlinien eingestellt sind. Patienten nach einem WHF-Ereignis weisen eine vierfach erhöhte Ein-Jahres-Mortalität im Vergleich zu stabilen, chronischen HF-Patienten auf und benötigen eine besondere Behandlungsstrategie.

Grafik Vericiguat Sequenzierung Therapie

Aktuelle Empfehlung internationaler HF-Experten bei Worsening HF veröffentlicht im Journal of the American College of Cardiology

 

Vericiguat wirkt komplementär zu bestehenden Basistherapien und basiert auf dem Wirkmechanismus der Guanylatzyklase-Stimulation. Die ESC-HFA empfiehlt in ihrem Positionspapier die frühzeitige Eskalation der Therapie mit Vericiguat zusätzlich zur Vierfachtherapie bei symptomatischen HFrEF-Patienten mit LVEF < 45 % nach einem WHF-Ereignis.


Bei Patienten mit instabiler Herzinsuffizienz sollte die Therapie mit Vericiguat frühzeitig gestartet werden, um das Risiko für kardiovaskulären Tod oder HF-Hospitalisierungen bei diesem vulnerablen Patientenkollektiv zu senken“, erklärt Prof. Dr. Dr. Stephan von Haehling, Göttingen.


Vericiguat (Verquvo®) bei instabiler Herzinsuffizienz

Modifiziert nach Armstrong PW et al. 2020.1
* Berechnung der jährlichen NNT: 100/4,2 = 24. ARR: absolute Ratenreduktion; CVT: kardiovaskulärer Tod; HFH: Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz; HR: Hazard Ratio; KI: Konfidenzintervall; NNT: Number Needed to Treat; PJ: Patientenjahre.
Literaturhinweis: 1. Armstrong PW et al. N Engl J Med 2020;382:1883–1893.

 

In der Zulassungsstudie VICTORIA konnte Vericiguat bei Patienten mit kürzlich aufgetretener Dekompensation (< 6 Monate) den primären Endpunkt – bestehend aus kardiovaskulärem Tod oder erstmaliger Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz – im Vergleich zu Placebo bei guter Verträglichkeit signifikant reduzieren. Vericiguat bewirkte zusätzlich zur Basistherapie eine signifikante absolute Risikoreduktion (ARR) von 4,2 Ereignissen pro 100 Patientenjahre im primären kombinierten Endpunkt aus kardiovaskulärem Tod oder erster kardiovaskulär bedingter Hospitalisierung. Dies entspricht einer jährlichen Number needed to treat (NNT) von 24. Vericiguat zeichnet sich durch eine gute Verträglichkeit aus: Die Rate unerwünschter Ereignisse entsprach dem Niveau der Placebogruppe.

a Analyse beruht nur auf Daten der ATTRibute-CM-Studie. Ergebnisse nicht unbedingt auf andere TTR-Stabilisatoren übertragbar. Nur Patienten inkludiert, bei den sTTR-Wert sowohl für Baseline als auch noch 30 Monaten vorlag. Keine Aussagen bei einer potenziellen Kombination aus TTR-Stabilisator und TTR-Silencer möglich.

b Sekundärer Endpunkt

c Die Analyse erfolgte mittels eines Modells mit gemischten Effekten und wiederholten Messungen. Fehlende Messwerte aufgrund eines vorzeitigen Behandlungsabbruchs wurden nach der referenzbasierten Methode (Jump to Reference, J2R) imputiert. Fehlende Messungen aufgrund von Tod werden durch Auswahl mit Zurücklegen aus den unteren 5 % der gemessenen Werte ersetzt.

d mITT-Population: Eine Verbesserung ist definiert als eine Veränderung von <0 pg/ml beim NT-proBNP vom Ausgangswert bis Monat 30; eine Veränderung von >0 Metern beim 6MWD vom Ausgangswert bis Monat 30 (in beiden Fällen bei Teilnehmenden, für die sowohl Ausgangs- als auch Monat-30-Werte vorliegen).