RöKo 2024 – Deep-Learning-Rekonstruktion in der MRT

| 09.05.2024 |
---|---|
| mh/ktg |
| Felix Harder, TU München |
| RöKo 2024
|
Drei Gründe für DL-unterstütze Rekonstruktion in der MRT
Felix Harder, TU München, nannte die wesentlichen Anlässe, sich mit Deep-Learning-basierter Rekonstruktion in der MRT-Bildgebung zu befassen:
- Die Akquisitionszeiten sind lang.
- Häufig sind Kompromisse erforderlich zwischen Akquisitionszeit und Bildqualität.
- Die Rekonstruktionsalgorithmen nehmen viel Rechenkapazität in Anspruch.
Häufig verwendete Deep-Learning-Modelle
- ‚End-to-end‘ trainierte Neural Networks werden in der FastMRI Reconstruction Challenge verwendet, einem Kollaborationsprojekt von Facebook AI research und NYU Langone Health. Sie werden an Rohdatensätzen trainiert.
- ‚Plug&Play mit vortrainierter Rauschreduktion' erlaubt das Arbeiten mit relativ wenig Trainingsdaten, die Ergebnisse sind aber „oft nicht ganz so gut“.
- ‚Generative‘ KI-Modelle arbeiten mit künstlich generierten Bildern. Es besteht das Risiko von Halluzinations-Artefakten.
- ‚Supervised Learning‘ ist die gegenwärtig am häufigsten verwendete Technik. Das System lernt durch den Vergleich von Bildern mit vollständiger und unvollständiger Abtastung des k-Raums.
- ‚Transfer Learning‘ dient dazu, einem Algorithmus beizubringen, basierend auf einer ursprünglichen Aufgabe eine neue Zielaufgabe zu bewältigen. Bestehende Modelle werden für verwandte Aufgaben mit neuen Daten neu trainiert. Transfer Learning ähnelt dem menschlichen Lernen.
Kürzere Akquisitionszeit bei gleichbleibender Bildqualität
Ein Ansatz zum Verkürzen der Aufnahmezeiten besteht in der unvollständigen Akquisition des k-Raums. Die parallele Bildgebung nutzt dafür Spulen mit mehreren Spulenelementen. Algorithmen wie SENSE oder GRAPPA erlauben eine Beschleunigung um den Faktor 1,5 bis 4. Deep Learning kann helfen, die Spulen optimal anzuordnen.
Mit unvollständiger Abtastung des k-Raums arbeitet auch das Compressed Sensing. Beide Techniken – Parallele Bildgebung und Compressed Sensing –lassen sich nicht nur gemeinsam anwenden, sondern auch mit Deep Learning-Ansätzen kombinieren.
Die DL-basierte Rekonstruktion kann Artefakte reduzieren, die Auflösung verbessern und die Akquisition weiter beschleunigen. Harder präsentierte dazu aktuelle Studien:
Beispiele für DL-Rekonstruktion in der MRT
Aktuelle Herausforderungen
Eine Verkürzung der Aufnahmezeit um 39% ist auch bei der DWI der Prostata möglich durch Einsatz von DL-Bildrekonstruktion, ohne dass es zu Einbußen bei der Bildqualität kommt (Ursprung 2023).
Fazit
Kombinierte Ansätze aus beschleunigter Bildgebung und Deep-Learning-Modellen erlauben in der MR-Bildgebung eine signifikante Verkürzung der Akquisitionszeiten bei mindestens gleichwertiger Bildqualität.