Onkologie

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Onkologie bei Bayer

Die Onkologie-Forschung bei Bayer verfolgt das Ziel, das Leben und die Behandlung von Krebspatienten zu verbessern. Obwohl im Bereich der Krebstherapie in den vergangenen Jahren große Fortschritte erzielt werden konnten, gibt es weiterhin einen hohen Bedarf, die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern. Bayer hat sich zum Ziel gesetzt, die Krebsforschung voranzubringen und dieses Wissen in wirksame Therapien umzusetzen, die Menschen mit Krebs ein längeres Leben und eine bessere Lebensqualität ermöglichen.
 

Unsere Therapieoptionen und Forschungspipeline umfassen spezifische Therapieansätze für viele verschiedene Krebsarten, zum Beispiel Brust-, Darm- und Prostatakrebs, aber auch Leber-, Nieren- und Lungenkrebs, sowie verschiedene Arten von Blutkrebs (Lymphome).
 

Ein wichtiger Aspekt unserer Strategie ist die Zusammenarbeit mit externen Partnern in Wissenschaft und Industrie. Denn wir sind überzeugt davon, dass starke Partnerschaften Innovationen stimulieren und wir so gemeinsam neue Ansätze zum Wohl der Patienten entwickeln können.

  • Forschungsschwerpunkte

    Mit dem Ziel, das Leben der von Krebs betroffenen Menschen zu verbessern, arbeitet die Onkologie-Forschung bei Bayer daran, neue Krebstherapien zu entwickeln und Patienten weltweit zugänglich zu machen. Unsere Pipeline umfasst spezifische Behandlungsansätze für verschiedene Tumore, darunter häufige Krebsarten wie Prostata-, Brust- und Lungenkrebs sowie seltenere Formen wie Nieren-, Leber- oder Speicheldrüsenkrebs.

     

    In unserer Onkologie-Forschung verfolgen wir drei Strategien im Kampf gegen Tumoren:

    Angriff auf krebsspezifische Signalwege

    Forscher von Bayer wollen in molekulare Schlüsselprozesse von Krebszellen gezielt eingreifen, sie so abtöten und ihre Vermehrung stoppen. Verschiedene Ansätze zielen beispielsweise auf die Blockade von Signalwegen ab, die Krebszellen zur unbegrenzten Teilung befähigen, als auch auf Unterschiede in den Stoffwechselaktivitäten der Tumorzellen. Ein vielversprechender Ansatz sind Wirkstoffe zur Hemmung der sogenannten TRK (Tropomyosin-Rezeptor-Kinase). Diese ist bei einem Teil der Krebspatienten durch die Fusion mit einem anderen Gen unkontrolliert aktiv und kann deshalb verschiedene Krebserkrankungen auslösen. Mit einem Test kann festgestellt werden, ob bei einem Patienten diese Mutation vorliegt und damit die Erkrankung mit diesem Medikament erfolgreich behandelt werden kann.

    Ein weiterer Ansatz fokussiert sich auf sogenannte epigenetische Veränderungen, die bei verschiedenen bösartigen Erkrankungen eine Rolle spielen. Hier arbeiten Forscher daran, die epigenetischen Prozesse besser zu verstehen, um schädliche Modifikationen in kranken Zellen bald rückgängig machen zu können.

    Wirkstoffe gezielt zur Krebszelle bringen

    Bayer-Forscher entwickeln sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate: Die Antikörper erkennen tumorspezifische Proteine, die auf der Oberfläche von Krebszellen sehr viel häufiger vorkommen als auf gesunden Zellen. Sie docken an die Krebszellen an, sodass diese das Konjugat ins Innere aufnehmen. Dort setzt es ein Zellgift frei, das die Krebszellen zerstört. Durch Verwendung unterschiedlicher Antikörper können Konjugate für verschiedene Tumorarten entwickelt werden. Zudem arbeiten die Bayer-Forscher an diversen neuen Wirkstoffen, die sich für den Antikörper-Transport eignen.

    Körpereigene Immunabwehr aktivieren

    Jeden Tag entstehen im Körper Krebszellen – aufgrund einer genetischen Veranlagung oder auch durch Umwelteinflüsse wie Zigarettenrauch oder UV-Strahlung. In der Regel eliminiert unser Immunsystem diese Zellen. In bestimmten Fällen können sie aber der Immunabwehr entgehen und zu einem gefährlichen Tumor heranwachsen. Bayer-Forscher arbeiten unter anderem in Kooperation mit Wissenschaftlern des DKFZ daran, das Abwehrsystem des Körpers wieder anzuschalten, sodass er die Tumorzellen selbst eliminieren kann. Im Fokus haben sie dabei insbesondere sogenannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren, die direkt in den Immunblockademechanismus der Tumorzellen eingreifen sollen.

  • Patientenzentrierung in der Onkologie

    Patienten zu helfen inspiriert und motiviert uns. Gemeinsam schaffen wir Produkte und Dienstleistungen, die zu einem besseren Leben beitragen. Dies tun wir, indem wir einander zuhören, ein besseres wechselseitiges Verständnis erarbeiten und entsprechend handeln.

     

    Wir von Bayer möchten die Bedürfnisse von Patienten verstehen, um den Nutzen unserer Medikamente für sie voll auszuschöpfen – mit dem Ziel einer besseren Lebensqualität.

     

    Patienten einbeziehen

    Aus diesem Grund wollen wir die Perspektive von Patienten in den gesamten Prozess der Arzneimittelforschung und -entwicklung – auch nach der Zulassung eines Medikaments – einbeziehen. Wir sind überzeugt, dass wir durch eine dauerhafte Beteiligung von Patienten bessere Medikamente und Behandlungsoptionen entwickeln, die Therapietreue verbessern und eine möglichst effiziente Nutzung von Ressourcen erreichen können.

     

    Da Betroffene am besten wissen, wie ihre Krankheit sie persönlich und die Menschen in ihrem Umfeld beeinflusst, sind wir der Meinung, dass sie eine ernstzunehmende und gleichberechtigte Stimme haben müssen, wenn es um den Zugang zu neuen Medikamenten geht. Daher unterstützt und beteiligt sich Bayer an Initiativen, die Patienten und deren Fürsprechern helfen, Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen, die sie selbst betreffen.

     

    Bei Bayer wollen wir vor dem Beginn klinischer Studien zuerst die Bedürfnisse von Patienten kennen lernen, um zu verstehen, was sie von einer Therapie ihrer Krankheit erwarten und welche Krankheitssymptome sie am stärksten beeinträchtigen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in unseren klinischen Programmen berücksichtigt. In einigen Fällen entwickeln wir zusammen mit Patienten neue PRO-Messgrößen (Patient-Reported Outcome), um den Behandlungseffekt besser zu dokumentieren. Diese basieren auf Patienteneinschätzungen und werden während der Studien gesammelt, um die Auswirkungen von Medikamenten auf die Lebensqualität der Patienten zu beurteilen.

     

    Offene Informationspolitik

    Wir informieren transparent über unsere klinischen Studien und stellen, wenn diese abgeschlossen sind, sobald als möglich alle wesentlichen Erkenntnisse durch öffentlich zugängliche Plattformen und durch unsere Kommunikation mit Ärzten und Medien zur Verfügung.

     

    Sobald Medikamente zugelassen sind, sammeln, bewerten und dokumentieren wir kontinuierlich die Erfahrung von Patienten mit diesen. Die Erkenntnisse, die wir direkt von Patienten, den behandelnden Ärzten oder über Datenbanken von Gesundheitsdienstleistern erhalten, ermöglichen es uns, Risiko-Nutzen-Profile zu erstellen und entsprechende Änderungen der Produktinformationen vorzunehmen.

     

    Bei all diesen Prozessen respektiert und befolgt Bayer alle betreffenden Gesetze und branchenweit vereinbarten Regeln, um sicherzustellen, dass Patienten bei ihren Entscheidungen nicht unzulässig beeinflusst werden.

     

    Zugang zu neuen Therapien

    Bei Erkrankungen mit einem hohen medizinischen Versorgungsbedarf, bei denen nur begrenzte oder keine Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, ist ein schneller Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden für die Patienten von entscheidender Bedeutung. Bayer begrüßt daher neue Ansätze von Regulierungsbehörden und Kostenträgern, die einen schnelleren Weg neuer Arzneimittel vom Labor zum Patienten ermöglichen, indem ein Verfahren entwickelt wird, bei dem die Zulassung schrittweise auf Basis neu hinzugewonnener Sicherheitsinformationen erfolgt.

     

    Bayer beteiligt sich außerdem an Programmen, die eine stärkere Beteiligung von Patienten bei der Entwicklung von und dem Zugang zu Arzneimitteln fördern. Immer mehr Regulierungsbehörden und Kostenträger berücksichtigen die Stimme des Patienten bereits angemessen in ihren Entscheidungsprozessen. Bayer ist der Ansicht, dass weitere Forschung erforderlich ist, um wissenschaftliche Methoden zu finden und anzupassen, die benötigt werden, um die Bedürfnisse von Patienten in Entscheidungen mit einzubeziehen.

Kooperationen und Partner

Ein ständiger Austausch mit führenden Wissenschaftlern in aller Welt ist essenziell, um neue wichtige Impulse und Ideen für die Entwicklung von Medikamenten und Therapien auszutauschen und gemeinsam weiterzuentwickeln. So pflegt das Unternehmen Bayer insgesamt mehrere hundert wissenschaftliche Kooperationen mit Forschungsinstituten, Universitäten und Partnerfirmen weltweit. Um dieses Netzwerk aus Allianzen und Kooperationen mit Leben zu füllen und Innovationen anzustoßen, unterhalten wir unter anderem Innovationszentren in Berlin, San Francisco, Boston, Peking, Osaka und Singapur. Auf diese Weise gelingt es unseren Forschungseinheiten innovative Ansätze zügig in vielversprechende Medikamente und Therapien umzusetzen – zum Wohle der Patienten.

 

Strategische Partnerschaften in der Krebsforschung

In der Onkologieforschung unterhält Bayer zwei langjährige strategische Partnerschaften mit renommierten Forschungsinstituten: Dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sowie dem Broad Institute, eines der weltweit renommiertesten biomedizinischen Forschungsinstitute, das Wissenschaftler aus Harvard, MIT und der Harvard-angeschlossenen Krankenhäuser unter seinem Dach vereint.

 

Das Deutsche Krebsforschungszentrum und Bayer arbeiten seit Anfang 2009 bei der Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente für die Krebsbehandlung zusammen. Das Ziel der Zusammenarbeit ist die Erforschung innovativer Therapieansätze und die schnellere Nutzung der Forschungsergebnisse für die Entwicklung neuer Arzneimittel gegen Krebs.

 

Im April 2013 wurde die Forschungsallianz um das Gebiet der Immunonkologie erweitert. Die Ergebnisse klinischer Studien aus den letzten Jahren und die Behandlungserfolge der mittlerweile zugelassenen Präparate zeigen, dass die Stimulation des Immunsystems ein sehr vielversprechender Ansatz zur Behandlung von Krebserkrankungen ist. Die beiden Partner forschen daran in einem gemeinsamen Labor, dem sogenannten „Joint Lab“, welches sich im Hauptgebäude des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg befindet.

 

Mit dem Broad Institute in Cambridge, Massachusetts, USA, unterhält Bayer seit September 2013 eine strategische Allianz auf dem Gebiet der Onkogenomik („Oncogenomics“) und Wirkstoffforschung. Ziel der Kooperation ist es, gemeinsam an der Entdeckung und Entwicklung von Wirkstoffen zu arbeiten, die gezielt bei tumorspezifischen Genveränderungen ansetzen.

 

Die Onkogenomik ist ein vielversprechendes Gebiet der Krebsforschung, deren Ziel es ist, neue Gene zu identifizieren, die in veränderter (mutierter) Form die Vermehrung der Tumorzellen stimulieren („Onkogene“) oder durch die Modifizierung die Fähigkeit verlieren, das Zellwachstum zu bremsen („Tumorsuppressorgene“). Hierdurch könnten neue Erkenntnisse für die Krebsdiagnostik, die Vorhersage des klinischen Verlaufs von Krebserkrankungen und über neue mögliche Angriffspunkte für Krebstherapien gewonnen werden. Die gezielte Ausrichtung auf tumorspezifische Mutationen des einzelnen Patienten ermöglicht die Entwicklung stärker personalisierter Krebstherapien.

 

Forschungskooperationen in der Onkologie

Aktuell (Stand Januar 2018) unterhält Bayer 17 Forschungskooperationen in der Onkologie-Forschung. Dies sind im Einzelnen:

Name

Inhalte der Kooperation

Standort

Broad Institute

Onkogenomik und Wirkstoffforschung, Erforschung innovativer Krebstherapeutika durch die Kombination von Erkenntnissen aus der Genomanalyse mit neuartigen Screeningmethoden und Chemie

CAMBRIDGE; USA

Compugen

Zusammenarbeit und Lizenzvereinbarungen zur Erforschung, Entwicklung und Kommerzialisierung von Antikörper-basierten Medikamenten zur Krebsimmuntherapie gegen Immuncheckpoint-Regulatoren, Entwicklung therapeutischer Proteine und monoklonaler Antikörper

TEL AVIV; ISRAEL

KALIFORNIEN; USA

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)

Die Kollaboration reicht von der Laborforschung bis zur klinischen Behandlung von Patienten.

Immuntherapie. Wissenschaftler beider Partner arbeiten in einem gemeinsamen Labor am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg zusammen.

HEIDELBERG; DEUTSCHLAND

Arvinas

Im Juni 2019 Bayer dazugekommen eine Zusammenarbeit mit Arvinas zu Hebel Arvinas'neuartige PROTAC®-Technologie zu Entwicklung von Arzneimitteln der nächsten Generation für Patienten mit kardiovaskulären, onkologischen und gynäkologischen Erkrankungen. Arvinas ist ein Pionier in der Proteolyse-Targeting-Chimäre, auch bekannt als PROTACs. Die PROTAC®-Technologie nutzt das natürlich vorkommende Proteinabbausystem der Zelle, um Zielproteine durch Proteolyse, den Abbau von Proteinen in Aminosäuren, selektiv zu entfernen. Bayer-Formed ein exklusives Joint Venture als erstes Unternehmen, das die PROTAC®-Technologie in der Landwirtschaft für den Pflanzenschutz erforscht und gleichzeitig etablierted eine zielgerichtete pharmazeutische Forschungskooperation mit Arvinas.

NEW HEAVEN; USA

ITCC-P4, „Innovative Therapien für krebskranke Kinder“

Groß angelegte Plattform die 400 neuartige Forschungsinstrumente umfasst, die auf Zellen und Geweben von Patienten basieren für die 10 häufig auftretende Krebserkrankungen im Kindesalter, Erforschung pädiatrischer Krebserkrankungen, Identifikation von speziellen Untergruppen von Patienten, Beschleunigung und Verbesserung der Therapie von Krebserkrankungen bei Kindern

HEIDELBERG; DEUTSCHLAND

Loxo Oncology

Exklusive weltweite Zusammenarbeit zur Entwicklung und Vermarktung von einem TRK-Inhibitor der nächsten Generation.

STAMFORD; USA

Leica Biosystems

Begleitdiagnostikum für Krebspatienten

WETZLAR; DEUTSCHLAND

National University of Singapore

Evaluierung des Potentials möglicher Wirkstoffe gegen in Asien verbreitete Krebsarten

SINGAPUR

OncoMed Pharmaceuticals

Erforschung, Entwicklung und Vermarktung neuartiger Stammzelltherapien gegen Krebs, die auf einen Signalweg in Krebsstammzellen abzielen

KALIFORNIEN; USA

Ausbau unseres Netzwerkes

Unsere Forschungseinheiten sind stetig dabei, dieses Netzwerk mit neuen Kooperationen und Partnern weiter auszubauen. Gerade die Onkologie benötigt die Zusammenarbeit in Projekten, welche die Krebstherapien voranbringen und die Lebensqualität von Krebspatienten verbessern können. Interessante Anknüpfungspunkte bestehen derzeit für Forscher und Unternehmen, die an Lösungen arbeiten, um die Proliferation von Krebszellen zu bekämpfen, den Zellzyklus oder die Überlebenssignale („Survival Signalling") der Tumorzellen zu unterbrechen, den Tumorstoffwechsel anzugreifen oder Krebsstammzellen entgegenzuwirken. Auch Ansätze der Epigenetik und Chromatin-Modulation sowie immuntherapeutische Ansätze, wie beispielsweise Antikörper-Wirkstoff-Konjugate und sogenannte Checkpoint Modulators, sind Forschungsschwerpunkte. Darüber hinaus sind wir an Biomarker-Projekten und Ansätzen interessiert, um die personalisierte Medizin in der Onkologie weiterzuentwickeln. Ferner suchen wir nach Kooperationen in Entwicklungsprojekten zu jeder Art von soliden Tumoren und hämatologischen Tumoren.