Röko Digital 2024 – Was Radiolog:innen von KI wollen

| 08.06.2024 |
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| biho/ktg |
| Thorsten Persigehl, Mirjam Gerwing, Daniel Pinto dos Santos, Johannes Kowallick, Johann Rink |
| Röntgenkongress Digital 2024 |
Ob onkologische oder kardiale Bildgebung, interventionelle Radiologie oder Lungenkrebsscreening: Alle Referent:innen wünschen sich mehr KI-Anwendungen als sie bereits nutzen. In Zukunft soll KI die Bilddaten mit weiteren Patient:innendaten verknüpfen und so die Diagnostik weiter optimieren. Bisher ungenutzte Daten in den Bildern sollten ebenfalls erschlossen werden, beispielsweise Fettwerte oder Organgrößen. „Das kann eine KI alles zusammenführen, um die Diagnose besser zu machen“, sagte

Hindernisse auf dem Weg zur Anwendung
Bisher mangelt es vielen Radiolog:innen an Vertrauen in KI-Anwendungen, so Kowallick: Viele wollen erst einmal wissen wie die KI überhaupt funktioniert.
Zudem muss man sich auf die Funktionalität der KI verlassen können, ergänzte Gerwing. Gleichzeitig besteht noch immer das Problem der Haftung – das neue KI-Gesetz gibt dazu noch keine Antworten.
Auch die Vergütungsfrage ist noch ungeklärt. „Wer zahlt für die KI-Anwendung?“ fragte Kowallick.
Diskussion: Effizienz Ja, Patientengespräche Nein
„Wir werden mit der KI effizienter“, meinte Gerwing. Allerdings muss die Radiologie aufpassen, nicht immer mehr Bilder zu machen. Was technisch möglich ist, ist nicht zwangsläufig sinnvoll.
Pinto dos Santos sieht zudem das Problem der Bildfülle: Ein Radiologe kann nicht plötzlich 500 statt 80 CTs am Tag befunden, nur weil die KI das möglich macht. Hier plädiert Pinto dos Santos für eine Obergrenze.
Dass die gewonnene Zeit in den Patientenkontakt fließen könnte, sehen die Referent:innen skeptisch. „Die Effizienz wird im Vordergrund stehen – und für Patientengespräche gibt es kein Geld“, so Pinto dos Santos.
Auch Persigehl geht davon aus, dass die KI-Unterstützung nicht mehr Zeit für Patienten liefern wird. Radiolog:innen seien überdies nicht die richtigen Ansprechpartner:innen, denn die Therapie für die/den Patientin/en legen andere fest. Pinto dos Santos sieht dafür mehr Raum für Gespräche mit Fachkolleg:innen.